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Archiv der Kategorie ‘Mitte-Tiergarten-Wedding‘

9. Oktober 2008 19:39:21

… kultisch geopfert: Joseph Beuys, Andy Warhol und wie man den Künstlermythos dekonstruiert

Beuys Multiple überwindet endlich die Parteiendiktatur
Joseph Beuys, Multiple Überwindet endlich die Parteiendiktatur, 1972, Foto der Aktion im Grafenberger Wald, Düsseldorf

Gottchen war der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Prof. Dr. Peter-Klaus Schuster, stolz bei seiner Rede zur Eröffnung der neu inszenierten Ausstellungen im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart. „Die größte Beuys-Ausstellung, ävaehr“ säuselte er verzückt. Und in der Tat, der Hamburger Bahnhof erscheint auf den ersten Blick wie ausgetauscht, denn neben den Räumen in den oberen Stockwerken wurde endlich auch mal die zentrale Halle für die Präsentation Beuysscher Relikte komplett von den jahrelang hier stehenden Objekten von Anselm Kiefer und anderen befreit. Auch Andy Warhol wird in einer auf sein Verhältnis zum Starsystem fokussierten kompletten Ausstellungshalle gefeiert. In den Rieckhallen wird der kultischen Künstlerüberhöhung dann ein Kontrapunkt entgegengesetzt, indem Arbeiten vereint wurden, deren Produzenten sich ausdrücklich in ihren Werken mit den stereotypen Erwartungen an Kunstschaffende auseinandersetzen und diese bewusst negieren.

Aber zunächst zu Beuys‘ mythomanischem Ansatz, der als … … Weiterlesen

 

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7. Oktober 2008 00:18:55

… eine verrückte Stadt:

sagte Linda als ich sie in meinen Armen hielt und wir zu einem Stück der Smocky Joe Combo langsam unsere Körper im Rythmus wiegten.

Aber mal alles auf Anfang. Am Samstag war ich auf einer Swingdance-Veranstaltung im Admiralspalast. Mehrere Bands und DJ’s gaben die Musik unserer Großeltern zum Besten. Das klingt altmodisch, ist es aber nicht.
Denn wenn man lebendig sein will, dann ist es die beste Möglichkeit eine turbulente Zeit zu haben. Swing bedeutet, den Punk der Dreissiger Jahre zu hören. Außerdem kann man dazu abgefahren tanzen – und zwar zu zweit.
Das bringt mich wieder zurück zu Linda. Als sie … Weiterlesen

 

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25. September 2008 13:32:52

… turbulent: Mirandolina im Zelt des Deutschen Theaters

Mirandolina im Telt des DT

Schauspiel im Zelt des DT ist ein bisschen wie Sommertheater im Schlosshof. Man sitzt auf harten Bänken mit mäßiger Sicht, hört eine Menge Störgeräusche und hat Probleme mit der Akustik. Genau der richtige Ort für einen ordentlich krachenden Schwank und so ist „Mirandolina“ von Carlo Goldoni (geschrieben 1752) als Stück für diesen Ort gut gewählt.

Die schöne Wirtin Mirandolina (Konstanze Becker) beherbergt zwei Ehrenleute, die mit allerlei Aufmerksamkeiten die Zuneigung der jungen Frau gewinnen möchten. Der mit seinem neuereichen Geld und seinem gekauften Grafentitel protzende Parvenü Graf von Albafiorita (Stephan Grossmann) und sein zum unterlegenen Spielkameraden heruntergewirtschafteter, aber tatsächlich hochwohlgeborer Marquis von Forlipopoli (Jörg Gudzuhn) bilden den grotesken gesellschaftlichen Hintergrund der Geschichte im 18. Jahrhundert. Eine Ständegesellschaft, in der Titel viel und Geld noch mehr bedeuten, Stil und Form die Säulen der Ordnung bilden, wobei … Weiterlesen

 

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1. September 2008 10:09:08

… erpressbar: Alfred Hellmann zockt überzeugend Kaufhäuser ab

Alfed Hellmann Vor den Hymnen Berlin Krimi

Kaufhauserpressung scheint sich wirklich zu lohnen! Glaubt man Alfred Hellmanns neuem Berlin-Krimi VOR DEN HYMNEN, so fließen Milllionenbeträge, die von den Unternehmen gezahlt werden – denn es gibt Versicherungen dagegen, und der Rufschaden kann enorm sein.
Um den Verlust der Berliner Sontexa-Versicherung in Grenzen zu halten und vor allen Dingen seine Stellung im Unternehmen zu festigen, hat sich der ehrgeizige Johann Widera etwas besonderes einfallen lassen: Er heuert eine Söldnertruppe an, die Erpressern auf die Finger klopft. Dass die Aktion aus dem Ruder läuft, ein Mann erschossen wird und die Polizei auf merkwürdige Zusammenhänge stößt, macht dem Maseratifahrer Widera das Leben schwer. Besonders unangenehm wird es, als Kriminalhauptkommisar Viktor Land von der 9. Mordkommission auf die Sache angesetzt wird, denn Land denkt über den Tellerrand hinaus, wittert Zusammenhänge, wo andere gar nichts sehen, scheut nicht vor Konfrontationen mit Vorgesetzten zurück, und bleibt auch an einem Ball, der ins Abseits zu kullern scheint. So stößt er etwa … … Weiterlesen

 

 

26. August 2008 12:25:52

… identitätssuchend: Collier Schorr stellt Freeway Balconies zusammen

Collier Schorr, US Soldier, 2004
Collier Schorr, US Soldier, 2004, Courtesy the artist and 303 Gallery, New York

Man ist es gewohnt, in der großen Schuhschachtel der Deutschen Guggenheim ein paar wenige große Werke anzutreffen. Zehn Großleinwände oder eine gigantische Installation. Bei Collier Schorrs Freeway Balconies ist alles anders. Sie stellt eine Art Kunstmagazin oder eine Illustrierte zusammen. Darin sammelt sie Beiträge von insgesamt 21 Künstlern und Künstlerinnen (ihre eigenen inklusive) über alle Kunstkategorien hinweg – Fotos, Bilder, Filme, Skulpturen, Performances. Freeway Balconies reflektiert ein von Pop-Einflüssen durchdrungenes Lebensgefühl, in dem Collier Schorr zuhause ist. Sie ist im Zentrum der amerikanischen performativen Kunstszene, die zwischen Perversion und Transzendenz ihre psychologischen Selbstfindungsvexierspielchen treibt.

Wenn man durch die Ausstellung geht, soll man einen Eindruck davon bekommen, was im Kopf von Collier Schorr vor sich geht, welche Themen sich darin miteinander verbinden, wo ihr Interesse liegt. Leicht zugänglich … … Weiterlesen

 

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24. Juni 2008 20:56:43

… neu: Ein Spiel dauert länger als 90 Minuten

Am Wochenende gingen wir im Tiergarten spazieren. Wir legten uns auf eine der schönen Wiesen, unweit einer türkischen Familie, die gerade am Picknicken war. Vater und Sohn steckten auf der Wiese mit Stöckchen zwei Tore ab und kickten ein bisschen. Als der kleine Junge mal beim Torschuss am Vater scheiterte und folglich kein Tor für ihn fiel, rief er ganz laut mit der sicheren Überzeugung, dass er dadurch sofort zum Torerfolg kommen würde: „Komm, jetzt spielen wir ›letzte Minute‹!“

Der Junge hat eine wichtige Lehre aus den Spielen, der türkischen Fußballnationalmannschaft bei der EM 2008 gezogen: Erst ganz zu letzt kommt der Erfolg! Absolut folgerichtig sich fortan von Anfang an mit dem Schluss zu befassen. Sozusagen anders herum wird ein Schuh draus. Man muss nicht nur das Leben und die Politik, sondern …

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13. Juni 2008 15:09:12

… bildstark: Die 100 besten Plakate 2007


„Kamm“, Gestalter: BBDO Düsseldorf GmbH

Alljährlich lobt der 100 beste Plakate e.V in Form eines Wettbewerbs die 100 besten Plakate im deutschsprachigen Raum. Aus den prämierten Affichen wird dann eine Wanderausstellung gemacht, bei der traditionell in Berlin die erste Vernissage gefeiert wird. Die Ausstellung ist heuer (wie der Österreicher sagt) schon zum zweiten Mal im Foyer der Kunstbibliothek im Kulturforum und diesmal gestaltete ein Studententeam des Fachbereichs Produktdesign an der Kunsthochschule Kassel unter Leitung von Prof. Oliver Vogt im Rahmen eines Semesterprojekts ein sehr schönens Ausstellungsdesign. Die Plakate wurden auf, dem jeweiligen Format angepassten, Körpern aufgezogen und bilden zu Straßen übereinandergestapelt … Weiterlesen

 

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12. Juni 2008 23:36:33

… hektische Posse: Hekticket soll am Alex bleiben!

hekticketrathausstrasse.jpg
Möglicher neuer Standort des Hekticket-Schalters in der Rathausstraße.

Das praktische Regieren auf kommunalem Niveau ist manchmal schon sehr verworren bis unverständlich. Da werden selbst kleine Geschichten, wie die vom Hekticket Verkaufskiosk am Alex, zu größeren Kompetenzschlachten zwischen den verschiedenen Senatsabteilungen, die sich permanent gegenseitig auf den Füßen stehen. Der Fall ist so: Das Grünflächenamt Berlin Mitte will, dass der kleine Hekticket-Schalter am Alexanderplatz bis zum 12.6.08 ersatzlos geräumt wird (warum auch immer?). Bei den in diesem Punkt etwas kulturaffiner gestimmten Institutionen Kultursenat, Kulturamt Mitte und der BVV-Mitte hat es sich hingegen herumgesprochen, dass ein hohes öffentliches Interesse am Betrieb von Hekticket besteht, denn … … Weiterlesen

 

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9. Juni 2008 14:05:21

… Frisch kombiniert: Arno Rink und Miriam Vlaming

Blick in die Ausstellung, Bilder von Miriam Vlaming

Man könnte meinen, die Ausstellung „Rink & Vlaming Malerei“ bei Frisch in der Halle am Wasser ist eine nach dem Motto „Der alte Mann und das Mädchen“. Doch so ist es ganz und gar nicht. Denn Arno Rink, der altgediente Malerei-Lehrer aus Leipzig und auch der Lehrer von Miriam Vlaming, (er)findet sich gerade neu, während die junge Miriam Vlaming ihren jüngst sehr erfolgreichen Stil gradlinig durchzieht. Der Alte kann sich auf dem Hintergrund seines Lebenswerkes wieder auf die Suche machen, während die Junge möglichst wiedererkennbar Flachware produziert. Es sieht allerdings auch bei Miriam Vlaming nicht so aus, als würde es ihr keinen Spaß machen und … Weiterlesen

 

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25. Mai 2008 18:54:00

… unverständlich: Medienkritik was Designkritik hätte werden sollen

Das IDZ (Internationale Design Zentrum) läd in die AdK (Akademie der Künste) zum Forum für international Designkritik. Auf dem Podium finden sich programmgemäß ein: Herlinde Koelbel (eine Feuilletonleserin > Fotografin, Autorin und Filmemacherin), Josef Lukas (ein Wahrnehmungspsychologe > Professor für Allgemeine Psychologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Uwe Loesch (ein Grafik-Zampano > Professor für Kommunikationsdesign an der Bergischen Universität Wuppertal), Hans Ulrich Reck (ein Virilio-Jünger > Professor für Kunstgeschichte im medialen Kontext an der Kunsthochschule für Medien Köln) und zur Moderation Wolfgang Welsch (ein Denkender, der vergessen hat, dass er nichts weiß > Professor für Theoretische Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena). Durchschnittsalter der Podiumsgruppe deutlich über 60. Zu diesem Anlass füllt sich der Plenarsaal fast bis zur Gänze mit Designern und Artverwandten aus den Berlinern Büros. Durchschnittsalter der Hörer um die 40. Die Bekanntschaftsverhältnisse im Raum verknüpfen sich über weitestens vier Ecken. In den Köpfen der Anwesenden sind Themen wie „Die Veränderung der Wahrnehmung durch Werbung, Kommunikation und Design“ tägliches Arbeitsfeld.

Diskutiert wird über die „Lage der Bilder“ zum Zeitpunkt einer globalisierten Rhetorik des Visuellen unter der Prämisse dabei so etwas wie die Kultur der Designkritik neu zu initialisiern. Natürlich fallen dabei sofort die Stichworte „Bilderflut“, „medialer Terror“, „Überreizung“ und beklagt wird (wie üblich) die fehlenden Qualität der neuen (unabhängigen) Medien, denen Irrelevanz unterstellt wird, die Abhängigkeit der Massenmedien von der zahlenden Werbung und die Konzentration auf wenige Verlage einschließlich der damit einhergehende Monothematisierung. Mit einem Wort: Die Experten hinter den Mikrophonen redeten bemüht am Thema vorbei.

Es ist schon äußerst verwunderlich, dass eine bedeutende Fotografin, wie Herline Koelbel, haltlosen Theorien … … Weiterlesen

 

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