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Archiv der Kategorie ‘Berliner Bezirke‘

11. Januar 2009 20:09:05

… illustre Globalisierung: Jim Avignon und die Gebrüder Metz bei Sakamoto Contemporary

Der Aufstand der Dinge, Jim Avigon und die Gebrüder Metz

Eine Wand, eine Weltkarte, dutzende von kinetischen Pappschaukästen. Globale Abhängigkeiten getriggert von Wii-Controllern, Mikroprozessoren und den dunklen Einflüssen der menschlichen Abgründe. Jim Avignon typisch plakativ, gewitzt und hintersinnig: „Der Aufstand der Dinge – You can’t beat the system.“

Mehr darüber lese man bitte in der sehr gelungenen Beschreibung der Galerie Sakamoto Contemporary und im Blog der Gebrüder Metz.

Noch bis 28. Februar in der Oranienstraße 164 (Ecke Oranienplatz), 10969 Berlin Kreuzberg.

 

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11. Januar 2009 19:15:16

… in Pos verguckt: Jürgen Wolf bei Jarmuschek+Partner in der Halle am Wasser

Szenen der Performance, Jürgen Wolf bei Jarmuschek+Partner

Liest man den Titel der Ausstellung „Bäuchlings wie der Hund verzückt an der Leiter blickt hinauf in die Achsel der Gehilfin“ kann man sich schon eine ganz gute Vorstellung bilden, wie es im performativ bespielten Raum bei der Vernissage zuging:
Die Gehilfin hockt, mit einem Gewehr bewaffnet, im Hochstand auf einer Kühlbox und observiert das Fußvolk mit ihrem Feldstecher. Erblickt sie ein Opfer, zielt sie genau, knallt einen reizenden Fangschuss ins Gewühl. Der bereits erlegte Künstler erlag ihr längst – an eine Leiter gefesselt. Er kriecht in hündischer Abhängigkeit zur Gehilfin bäuchlings durch die Niederungen des Kunstschaffens, unmöglich die Leiter zu nutzen, um zu ihr empor zu steigen. Lieber bleibt er unten, schaut ihr auf den Hintern, … Weiterlesen

 

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5. Januar 2009 01:36:24

… all zu nett: Dieter Landuris in den Wühlmäusen

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Diesen Song „Marlene“ performt Dieter Landuris deutlich flotter, in einer Pappschachtel stehend, mit nichts als einem Stringtanga und einer Perücke begleidet. Echt pfiffig.

Dieter Landuris ist so einer, dessen Namen man nicht kennt, aber dessen Gesicht wohl fast jedem und jeder bekannt sein dürfte. Man hat ihn schon in gefühlten 128 deutschen Fernsehfilmen als verführerischen Latin-Lover, als Schönling, als sexy Hippie, als lieben Schwiegersohn und ähnliches gesehen. Er ist einer, der auf die Rolle des kleinen Mannes mit einfühlsamem Blick und Macho-Alluren abonniert ist.

Dieses Rollen-Klischee persifliert er nun mit einem kaberettistischen Soloprogramm, das er hauptsächlich mit schmissigen Songs bestreitet. Er tritt als sieben (oder mehr?) verschiedene Typen auf, darunter ein Zigeuner, ein Italiener, ein Russe, ein Franke, ein Passauer, ein Franzose, ein Zahntechnikassistent, die alle mit unterschiedlichen Akzenten und ein paar wenigen typischen Attributen gekenntzeichnet werden – also wie bei Comedy-Veranstaltungen üblich: ein Klischee toppt das nächste. Dieter Landuris bleibt in allen Rollen immer ein charmanter Unterhalter mit reichlich Selbstironie und einer Spur gebremster Frivolität. Es geht irgendwie immer um Affären und … Weiterlesen

 

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1. Dezember 2008 17:26:49

… im Breitformat: So weit kein Auge reicht in der Berlinischen Galerie

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Wirklich beeindruckende Fotoabzüge gibt es zur Zeit in der Berlinischen Galerie zu sehen. Die Ausstellung „so weit kein Auge reicht“ mit Berliner Panoramen aus den 50er Jahren ist wirklich spektakulär! Besonders die zu langen Fassadenbändern zusammengesetzten Einzelaufnahmen, erzeugen beim Betrachten den Eindruck, als wäre man ein Riese, der die Möglichkeit hat, in der Wiederaufbauzeit nach dem Krieg durch Ostberlin zu wandeln. Es ist nicht nur ein Spaziergang für die Augen, sondern dank der Größe der Bilder (bis zu 7-8 Meter Breite) auch ein tatsächlicher. Dabei ist die Feinheit der Zeichnung der schwarz/weiß Bilder geradzu berauschend. Eine wirklich große Ausstellung!

Noch bis zum 16. Februar 2009.

Auch die Schau „Mutations II – Moving Stills„, in der einige betont langsame Videofilme gezeigt werden begeisterte mich. Besonders die beiden mit einer Hochgeschwindigkeitskamera aufgenommenen Tableaus von Ori Gersht sind ein bildnerisches Erlebnis (das Video oben ist nur ein schnellerer kleiner Ausschnitt). Er baut klassische Stillebenkompositionen, setzt in altmeisterlicher Manier Licht und Farbe und sprengt dann das Tableaux in die Luft. So macht z.B. ein Granatapfel seinem Namen alle Ehre und man kann in einer extremen Zeitlupe dabei sein, wenn sich sein Inneres nach Außen verteilt. Obwohl es vordergründig eine Zerstörung ist, erlebt man gleichzeitig die Erschaffung einer Welt von kurzer Dauer. Ein Urknall, der anschließenden von jemandem weggeputzt werden muss.

Noch bis zum 2. Februar 2009

BG, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin

 

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20. November 2008 17:20:54

… glorios: e la luna? spielen Stella Stellina

eva_kleid.png
Evas Punkte

»Oh nee, kein Konzert. Das ist doch langweilig!!!« O-Ton Julia, 7 Jahre alt.

e la luna hat eine grandiose Kinder-CD rausgebracht: »Stella Stellina«. Das Beste ist, Erwachsene wollen bzw. können sie  auch hören. Weil sie einfach schön ist. Zum Release der CD gab die Band ein Konzert. (Ausverkauft)

Auf dem Foto sieht man einen Ausschnitt aus einem der Kleider der Sängerin. Ich weiß nicht wie viele Punktkleider insgesamt auf der Bühne punkteten – es waren eine Menge. Und alle waren: »Soooo schöööön!!« Warum sollte man auch etwas anderes als große rote Punkte tragen, wenn es z.B. um Tomaten geht?!

Es wundert nicht, dass … Weiterlesen

 

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Europa | Musik | Neukölln | Pop

 

19. November 2008 02:31:21

… Treffpunkt Spinatsee: Nice to meet you hat einen Gewinner

Der Multimediawettbewerb „Nice to meet you“, bei dem VideoClips als „Kulturelle Kollissionen in 100 Sekunden“ Länge eingereicht werden konnte wurde von radiomultikulti vom Rundfunk Berlin-Brandenburg und dem Haus der Kulturen der Welt in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs und dem rbb Fernsehen veranstaltet. Gestern Abend wurden im Haus der Kulturen der Welt die Gewinner bekannt gegeben und das Ergebnis bringt wirklich Spaß, jenseits der befürchteten Betroffenheitskultur.

Platz 1 klärt auf, was hinter dem Wort „Spinatsee“ steckt. Ein wunderbar überdrehtes Filmchen.

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Der Film hat für mich eine sehr persönliche Komponente, denn vor über zehn Jahren geriet ich mal nachts in Konflikt mit ein paar Nazis auf dem Bahnhof von Dessau. Der Anführer sagte irgendwas zu mir, von dem ich bis heute nicht die leiseste Ahnung habe, was es war, denn ich verstand das, was er für deutsche Aussprache hielt, nicht mal ansatzweise. Vom Tonfall her nahm ich zwar gleich an, dass er was gegen mich hatte, doch auch nach zweimaligem Nachfragen konnte ich nicht erkennen, um was es in der Situation ging. Leider hatten die fünf Jungs dann keine Lust mehr, sich verbal verständlich zu machen und so sprachen sie mit geballten Fäusten. Da erscheint die Lösungsstrategie der drei Mädels im Film zumindest für den Moment angebrachter.

Auch unter den anderen Nominierten finden sich ein paar Perlen.

Gratuliere!

 

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10. November 2008 15:52:39

… nachdenklich: Zusammenspiel der kulturindustiellen Interessen vs. Selbstermächtigung

 Jeff Koons: Balloon Dog Red
Jeff Koons: Balloon Dog Red. Zu sehen in der Neuen Nationalgalerie

Apropos Gerwald Rockenschaub: Irgendwie hat dieser Mann kein Gefühl dafür, wann ein Werk gelungen ist und wann nicht. Ich habe wirklich wunderbare, Rauminstallationen von ihm gesehen, aber ebenso kann man bei ihm über so etwas wie diese drei Flash-Animationen stolpern, die er für die Website des Axel-Springer Konzerns gemacht hat. Die erreichen nicht einmal Erstsemester-Qualität und Rockenschaub scheint einfach keine Kriterien zu haben, wie er mit einem zeitbasierten Medium umgehen kann. Als international erfolgreicher Künstler hat man das wohl auch nicht mehr nötig, da dem Kunstmarkt selbst, ebenso wie der Arbeit der Künstler, keine mit einer künstlerischen Qualität verbundene Wertmatrix zugrunde liegt, sondern nur das befeuern des Starsystems.

Das Star-System ist so zum gegenwärtigen Fixpunkt der Welterklärung geworden. Ein Star scheint aus sich selbst heraus Licht (=Wert/Qualität) zu schaffen, doch tatsächlich erarbeitet sich der zum Star gewordene Künstler, die dafür notwendige Energie nicht selbst – es ist eben kein selbstleuchtender Stern –, sondern all die … Weiterlesen

 

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10. November 2008 15:49:04

… temporär: in der Kunsthalle auf dem Schlossplatz singen die Fans von Candice Breitz

Candice Breitz, Working Class Hero (A Portrait of John Lennon)
Candice Breitz, Working Class Hero (A Portrait of John Lennon)

Der Kasten hat etwas von InfoBox in blau. Doch so wie die rote Kiste zu Zeiten der großen Baustelle am Potsdammer Platz über dem Leipziger Platz schwebte, so klebt die neue blaue Kiste genannt Temporäre Kunsthalle auf dem Schlossplatz am Boden. Dabei soll sie so leicht aussehen, geziert von einer Wolke, die luftig gedacht und kantig gemacht wurde. Der Neo Geo Meister Gerwald Rockenschaub nahm den Faden aus dem vom Kunstmagazin monopol evozierten Ideenwettbewerb auf, der letztlich auf den Antagonismus zwischen der „Wolke“ und der „Kiste“ hinauslief. Die himmlisch visionäre Architekturstudie aus dem Büro Graft konnte aus Finanz- und Nutzungsgründen (natürlich) nicht realisiert werden und so entstand der jetzige Entwurf, der einem temporären Konzept deutlich angemessener erscheint. Rockenschaub fand dazu das Werk-aufwertende Ludwig Wittgenstein-Zitat „Wolken kann man nicht bauen. Und darum wird die erträumte Zukunft nie wahr“ und malte auf die Kiste zwei Giga-Pixel-Wolken. Die Arbeit hängt damit unentschieden zwischen Ironie und Versöhnung und ist im Detail leider auch noch schlecht an die Architektur angepasst (oder andersherum). So schneiden die dunklen Fensteröffnungen zur Rückseite des Baukörpers völlig unmotiviert einige Stücke aus der weißen Fläche heraus. Das Gesamtbild verliert dadurch seine entworfene Leichtigkeit und es sieht eher wie ein Rest einer Bemalung aus, der sich nicht gegen die Nutzung behaupten konnte. Wenn schon Minimalismus, dann bitte mit maximaler Perfektion, sonst fällt alles in sich zusammen.

Im Innenraum startete die Temporäre Kunsthalle mit einer Monoschau von Candice Breitz (aus Südafrika), die für ihre raumgreifenden und seriellen Videoinstallationen bekannt ist. Die großzügige Halle … Weiterlesen

 

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31. Oktober 2008 03:10:32

… in Zeitnot: Schubladenjazz im Kammermusiksaal der Philharmonie – Stacy Kent und die Nils Wülker Group

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Im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie wollen viele mal spielen, nur warum lässt man den Musikern, dann nicht die Zeit sich richtig zu entfalten? Das personifizierte Sinnbild der unmäßigen Eile des Konzertbetriebs in diesem Haus war am Mittwoch Abend der Tonmeister am Rand der Bühne, der hauptsächlich damit beschäftigt war, auf seiner Armbanduhr die Restzeit abzulesen, die er noch zu arbeiten hatte. Dabei hätte es so schön werden können, denn Stacy Kent kam charmant, redseelig und mit einer hervorragenden Band auf die Bühne, doch gerade als sich die Stimmung im Raum allmählich entkrampft hatte und der weiche, brasilianisch geflüsterte Jazz seine ganze Wärme verströmte, musste die liebe Stacy schon wieder von der Bühne weichen. Auch die Nils Wülker Group geriet unter einen völlig uneinsehbaren Zeitdruck und hetzte in die Zugabe. Warum nur???

Doch es blieben noch mehr Fragezeichen hinter diesem Abend: Warum kombiniert man … … Weiterlesen

 

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31. Oktober 2008 02:25:50

… spärlich: Weltspartag in Zeiten, in denen das ganze Geld vor die Sau geht

Der 30. November war in diesem Jahr ein Tag, den man sich sparen konnte. Mehr kleine philosophische Gedanken dazu von Burkhard Müller-Ullrich. Gehört und gemocht auf Deutschlandradio Kultur. Hier zum Nachhören …

Passend jetzt im Kino der Film „Let’s make money„.

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So was kommt dabei heraus, wenn Österreicher den Gang der Welt erklären.

 

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