[EM]: Was für ein Name? Zumal für ein Trio. Doch man erkennt daran gleich, dieses Trio versteht sich konzeptionell als Band. Überhaupt wird in dieser Band vieles konzeptioniert: Die drei Musiker, Michael Wollny (Piano), Eva Kruse (Bass) und Eric Schaefer (Drums) sind alle nicht nur hervoragende Musiker, sondern auch Komponisten, die in der Regel gleich ganze Werkzyklen erarbeiten. Zyklen z.B. zur Frühromantik oder zum japanischen Horrorfilm, die auf durchnummerierten Konzeptalben ([EM] 1, [EM] 2, [EM] 3) veröffentlicht werden. Auch daran erkennt man wie geordnet und planvoll hier modern Jazz gebaut, gelebt, improvisiert und inszeniert wird. Wirklich verblüffend ist dann aber, dass bei so viel intellektuellem Zugang kein verkopftes Gefrickel entsteht, sondern ganz im Gegenteil, sehr gefühlvoll und zugänglich musiziert wird. Neben experimentellen und geräuschvollen (oder besser geräuschreichen) Passagen erklingen ganz einfache sparsame Melodien und wunderbar strahlende Harmonien. Zusammen wird das wirklich schön: emotional, melancholisch, interessant, impulsiv, verträumt und nie langweilig. Das Konzert im A-Trane war (besonders im ersten Set) ein sehr eindrucksvoller Abend.