Sasha Baron Cohen startet mit „Brüno“ den zweiten kinematografischen Frontalangriff auf gesellschaftlichen Verhältnisse und Vorurteile, die nach seinem Empfinden zu Himmel stinken und durch Hau-drauf-Komik bearbeitet werden müssen. Mit seiner Kunstfigur „Borat“ und dem gleichnamigen Film benutzt Cohen eine eigentümliche Mischung aus Inszenierung und Dokumentation als aggressiven Satirestil, wobei er sich selbst ganz und gar in die jeweils gnadenlos überzogene Charakter-Rolle begibt und den kontrollierenden Komiker dabei zur Seite schiebt. Mit dieser Art Method Acting-Comedy gelang es ihm mit dem Borat-Film eine Schockwelle zu erzeugen, die sämtliche Comedy-Dramaturgie-Klischees wegblies. Cohen scheint in seinen Rollen, bei „Borat“ wie bei „Brüno“, völlig angstfrei, sowohl was seine persönliche Gefährdung angeht, wie auch was die Themen betrifft. Denn er provoziert das normative Denken der Spießergesellschaften, … Weiterlesen