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Archiv der Kategorie ‘Fotografie‘

4. Oktober 2008 20:26:39

… überstrahlt: Der schönste Regenbogen meines Lebens

Regenbogen über Kreuzberg

Zufällig schaue ich aus dem Fenster und erblicke ein kleines Teilstück eines unglaublich intensiven Regenbogens. Er steht über den Handy-Sendemasten des gegenüberliegenden Hauses. Sofort renne ich auf die andere Seite der Wohnung, um dort die absteigende Seite des Bogens zu sehen, die überraschender Weise ebenso deutlich ist. Da packt micht das Naturfotografenjagdfieber, das einen dazu bringt, nichts unversucht zu lassen. Ich renne das Treppenhaus runter, an der Schlange vor dem Hühnerhaus vorbei, in der fast alle mit ihren Foto-Handys im Anschlag gen Himmel knipsen, und raus in den Park auf den Hügel beim Schwimmbad am Spreewaldplatz. Wow! Über Kreuzberg steht ein kompletter Regenbogen mit Ansatz zu einem zweiten, äußeren Bogen. Mittendurch fliegt der Rosinenbomber. Wunderschöner Kitsch! So was erlebt man nur einmal im Leben und eigentlich kann und sollte man es gar nicht fotografieren.

 

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14. August 2008 17:35:29

… im Bauwagen: enge Bürgerlichkeit auf stillen Rädern

Wohnen Auf Rädern in der Lohmühle

Auf meiner morgendlichen Jogging-Runde liegt auf der Treptower Seite am Kanal bei der Lohmülenstraße der Ausstellungswagen vom Wagendorf Lohmühle, in dem gerade die Ausstellung „Wohnen auf Rädern“ zur Besichtigung steht. Zusehen sind 20 360°-Fotografien aus dem Inneren der Wagen und man bekommt einen seltenen Einblick in den Lebensstil der Bewohner des Wagendorfs.

Nun sollte man denken, Menschen ziehen in so ein Wagendorf, weil es sie, aus welchen Umständen auch immer, in ein Leben außerhalb der Normierung von Mietwohnungen drängt. Man vermutet in den Wagen unangepasste Individualisten, Utopisten und Alternative, … Weiterlesen

 

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18. Mai 2008 20:12:58

… reine über Kopf Vernunft: Anna und Bernhard Blume im Hamburger Bahnhof

Anna und Bernhard Blume
Abstrakte Kunst

Ach ist das schön! Vertrauen in die essentielle Wichtigkeit des Sinnlosen. Komik als Inspirationsquelle für den Intellekt. „Das interesselose Wohlgefallen am Schönen, ist lediglich eine psychogymnastische Freiübung unseres Gemüts.“ Die in einem kritischen Ton benannten Thesen von Anna und Bernhard Blume scheinen durch ihre Arbeiten gerade gegenteilig bestätigt zu werden. Es ist eine riskant akrobatische und befreiende Übung, die in akkurat mürrischer Steifheit von den dargestellten Kleinbürgern ausgeführt wird. Es sieht aus als hätte Turnvater Jahn mit El Lissitzky und Kurt Schwitters einen Plan zur Kinetisierung des frühmodernen Menschen entworfen, der nun von dem Künstlerpaar zu Fotos getanzt wird. Der eckige Proto-Mann im karrierten Jacket und die knubbelige Proto-Frau im ornamentalen Blumenkleid fallen samt mentaler Einrichtung durch die von Rollenbildern und gesellschaftlichen Normen geordnete Welt. Es ist eine deutsche Bürgerwelt in der die beiden Blume(n)-Menschen ihre duften Fragen aus der Vase auf dem Wohnzimmerbeistelltischchen heraus in den cerebralen Hohlraum versprühen. Fragen nach … … Weiterlesen

 

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24. April 2008 23:45:22

… BB5: Re-Arts aller Länder vereinigt euch im Tagesprogramm der Berlin Biennale

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Blick in den Ausstellungsraum der Neuen Nationalgalerie während der Berlin Biennale 5

Was ist eigentlich los mit den Künstler/innen, die bei den Berlin Biennale Ausstellungen gezeigt werden? Wo ist das Interesse für die Gegenwart? Fast alle schauen nach hinten in die Geschichte von Orten, lesen verdeckte Spuren und machen diese für heutige Augen wieder sichtbar. Das mag ganz interessant sein, aber wohl besonders für Leute, die die (eigene) Geschichte als etwas ganz neues begreifen, um sie dann als Geschichten zu erzählen und aufzunehmen. Geschichte wird so zu Mythen umgebaut und auf dieser Ebene ist das Material der Vergangenheit für Künstler attraktiv und zugänglich. Die offizielle Geschichtsschreibung ist eben immer ein selektiver, kulturell geprägter Akt der Interpretation und eine Konstruktion der nachkommenden Generationen. Geschichtsschreibung ist somit eine kreative Leistung, sie hat Werkcharakter und drum machen sich verstärkt immer mehr Künstler ans Werk. Die beiden Kuratoren der Biennale 5 Adam Szymczyk und Elena Filipovic setzen voll auf diese aktuelle Richtung der nach hinten gerichteten, (regressiven?) Kunst, und sparen Künstler, die aus sich heraus (progressiv?) arbeiten, ziemlich konsequent aus.

Die Folgen? Bei der Pressekonferenz zur 68-Ausstellung in der Akademie der Künste hörte ich, wie ein Journalist seine Kollegin fragte: „Und, die Biennale gut überstanden?“ Ihre Antwort: „Schnell wieder vergessen!“ Das ist merkwürdig. Die Künstler stemmen sich gegen (das eigene) Vergessen und die Journalisten vergessen sie gerade deshalb möglichst schnell. Vielleicht liegt es daran, dass … … Weiterlesen

 

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15. März 2008 23:08:40

… revisionistisch: Re-Imaging Asia im Rahmen von Re-Asia im Haus der Kulturen der Welt

Histroy Of Rise And Fall von Manabu Ikeda

Ein Bild, das den Betrachter demütig werden lässt. „History of Rise and Fall“ von Manabu Ikeda

Gleich vorne weg: Die aktuelle Re-Imaging Asia Ausstellung im Haus der Kulturen ist einfach super! Was für ein Kontrast zur letzten transmediale-Ausstellung am selben Ort.

Eigentlich könnte man es dabei bewenden lassen und einfach alle hinschicken, die man kennt, doch die Ausstellung ist nicht nur sehens- sondern auch erwähnenswert. Im Foyer des Haus der Kulturen der Welt liegen unzählige Gebrauchsgegenstände aus 40 Jahren Alltagskulturgeschichte der Volksrepublik China. Zunächst denkt man, hier wurden ein paar Flohmärkte geplündert, doch es ist die ganz private Sammlung der Mutter von Künstler Song Dong. Die Mutter, von der Mangelwirtschaft geprägt, hat alles behalten, was jemals ihrs war. Jede Plastikflasche, jeder alte Wok-Kochtopf, jedes Styropor-Dämmmaterial erzählt einen Teil der Geschichte eines ganz bestimmten Lebens in China. Nach 40 Jahren angesammelter Erinnerung sieht es aus wie eine Leben im Überfluss, doch reich ist es wohl besonders an Erfahrung damit, wie man sich mit einem kommunistischen Staat arrangiert, der sich selbst mehr und mehr ohne ohne Aufgabe der maoistischen Machtstruktur mit dem Kapitalismus arrangiert hat. Song Dong machte aus diesen Erfahrungen gemeinsam mit seiner Mutter … … Weiterlesen

 

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