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Archiv der Kategorie ‘Freizeit‘

29. März 2011 19:46:43

… vorgestellt: Nr. 09030292

Dort, wo sich der Weddinger Teil der Gartenstraße, der Ackerstraße, die Liesen- und Scheringstraße in einem großen Rund vereinen, überspannt sie stützenlos die entstandene Verkehrsinsel und zeigt dabei ihre bemerkenswerte Länge von ca. 90 Metern: Die Liesenbrücke. Sie wurde 1891/92 bzw. 1896 als Verbindungsglied der Eisenbahnstrecke Berlin-Stettin erbaut. Das stählerne Bauwerk besitzt jedoch seit 1952, der Stilllegung (und dem anschließend folgenden Abriss) des Stettiner Bahnhofs, keine technische Funktion mehr, wurde aber unter der oben genannten Nummer in den Denkmalschutzbestand des Landes Berlin aufgenommen.

Das heute dominierende Merkmal der Liesenbrücke ist der Rost, welcher – insbesondere bei bedecktem Himmel – dem, ohnehin ziemlich trostlos wirkenden, Rund eine düstere Schwere verleiht. Die Brücke war seinerzeit eine ingenieurtechnische Meisterleistung und ein Solitär. Deshalb soll das Bauwerk nach dem Willen des Landesdenkmalamtes und des Bezirkes Mitte auch weiterhin unter Denkmalschutz stehen. Was Die Bahn mit ihrem Erbe noch vorhat ist nicht bekannt, aber ein Abriss steht nicht zur Diskussion. An die Untere Denkmalschutzbehörde Mitte wurde dagegen von dritter Seite die Idee herangetragen, auf der größeren Brücke ein kleines Hotel (?!) zu errichten und auf der kleineren, westlicheren, den von Süden kommenden Wander-/Radweg fortzuführen.

Durchquert man den vor zwei Jahren neu angelegten Mauerpark nördlich der Julie-Wolfthorn-Straße , stößt man am Ende auf den rostbraunen Veteranen. Seine Unterkonstruktion ist mit einem Drahtgitter, als Schutzvorrichtung gegen abfallende Rostteile, versehen. Selbst die Natur hat vor dem ausgedienten Stahlgerüst anscheinend Respekt, denn nur an wenigen Stellen sind Sträucher durch die Öffnungen der Unterkonstruktion gewachsen. In diesen Tagen präsentieren sich sogar ein paar Weidenkätzchen. Die Flora wird aber, wenn man ihr Zeit lässt, die alte Brücke voll in ihr planloses Wachstum integrieren. Aber der Mensch könnte auch verändernd eingreifen und ihr wieder ihre verbindende Funktion zurückgeben. Ein autofreier, teilweise begrünter Weg von Mitte nach Prenzlauer Berg. Das wäre doch was!

PS: Wer die Brücke besichtigt, kann gleich noch ein paar Schritte weiter laufen und auf dem Friedhof II der Französisch-Reformierten Gemeinde in der Liesenstraße die Mütze vor einem der bedeutendsten Brandenburger lupfen, denn hier befindet sich die Grabstätte von Theodor Fontane.

 

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22. August 2010 16:56:01

… leuchtend: Schwarzlicht Minigolf im Görli

Irgendwann bekommen auch ehemalige Goa-Freaks Kinder und entwickeln dann irre kreative Ideen wie z.B. diese: Warum bemalen wir nicht den Keller des alten Bahnhofschuppens unter dem Café Isa Mitz (im Görli neben dem Edelweiß) mit fluoriszierenden Farben und verwandeln ihn in eine spacige, zwischen Ego-Shooter und Romantikphantasie changierende Kulisse für eine ansonsten herkömmliche Minigolfanlage? Tja, vielleicht, weil sowas halt so wird, wie sowas eben wird: vorurteilsbestätigend. Was klingt wie ein Grund dagegen, kann aber natürlich genau so gut ein Grund dafür sein. Beachtlich ist die liebevolle, 5-räumige Trompe-l’œil Installation allemal.

Mehr und nettere Bilder …

 

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