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Archiv der Kategorie ‘Installation‘

10. September 2009 11:56:34

… enthüllt: Ein SOS im Themenpark in Oranienburg

Noch verhüllte große Buchstaben in der Freirauminszenierung "Krassin rettet Italia"

Noch verhüllte große Buchstaben in der Freirauminszenierung "Krassin rettet Italia"

Heute wird in Oranienburg eine Freirauminszenierung enthüllt, eine installative Umsetzung des ältesten erhaltenen Hörspiels Deutschlands, geschrieben von Friedrich Wolf, der in der Nähe des Parks seine letzte Heimat fand. Die Handlung des Hörspiels wird von den dramatischen Ereignissen einer Nordpolarmeerexpedition des Jahres 1928 vorgegeben. Der Park nimmt diese Geschichte spielerisch auf und führt Sie hinaus ins Eismeer, wo die Besucher nun Teil einer in die Jetztzeit übertragenen spektakulären Rettung werden, die damals die Welt in Atem hielt.

Interessant ist die typografische Umsetzung der Geschichte, in der das Medium Radio – damals noch im Aufbruch begriffen – mit großer Technikbegeisterung selbst als Teil der Handlung inszeniert wird. Die wesentlichen Elemente der Geschichte finden sich in abstrahierter Form im Park wieder. So erscheinen z.B. lang gezogene Bankreihen in Form von lesbaren Morsecodes und Buchstaben in vielerlei Form, mit denen die wichtigsten Objekte der Geschichte dargestellt werden. Das Luftschiff ITALIA liegt zerschellt am Boden und der Eisbrecher KRASSIN kämpft sich in einer geraden Schneise zum Absturzort.

Der Park wurde im Büro Beissert und Hengge meiner Schwester Jutta Hengge entworfen. studio adhoc hat mit typografischer Beratung und der Erstellung der Website einen kleinen Beitrag geleistet.

Mehr Hintergründe und Bilder samt eines Videos unter: www.sos-rao-rao.net

 

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22. Mai 2009 21:05:48

… inspiriert: auf der TYPO Berlin 2009 »SPACE«

Im Moment läuft die 14. Internationale Designkonferenz TYPO Berlin 2009, die sich in diesem Jahr dem Thema »SPACE« widmet. (studio adhoc macht auch in diesem Jahr das gesamte Design für den Event, vom Logo, über die Website bis hin zu Konferenztaschen und dem Bühnebild, einschließlich Intro-Trailer usw.) Heute Abend habe ich im Vortrag von Mario Lombardo zwei Sachen gehört, die mir – so habe ich jedenfalls gerade das Gefühl – wichtig werden. 1. „Wenn wir das deutsche Grafikdesign voran bringen wollen, dann geht das nur über Autorenschaft.“ 2. (als Motto und Vorsatz:) „Leidenschaft, Bedeutung, Intelligenz“.

 

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11. Januar 2009 20:09:05

… illustre Globalisierung: Jim Avignon und die Gebrüder Metz bei Sakamoto Contemporary

Der Aufstand der Dinge, Jim Avigon und die Gebrüder Metz

Eine Wand, eine Weltkarte, dutzende von kinetischen Pappschaukästen. Globale Abhängigkeiten getriggert von Wii-Controllern, Mikroprozessoren und den dunklen Einflüssen der menschlichen Abgründe. Jim Avignon typisch plakativ, gewitzt und hintersinnig: „Der Aufstand der Dinge – You can’t beat the system.“

Mehr darüber lese man bitte in der sehr gelungenen Beschreibung der Galerie Sakamoto Contemporary und im Blog der Gebrüder Metz.

Noch bis 28. Februar in der Oranienstraße 164 (Ecke Oranienplatz), 10969 Berlin Kreuzberg.

 

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11. Januar 2009 19:15:16

… in Pos verguckt: Jürgen Wolf bei Jarmuschek+Partner in der Halle am Wasser

Szenen der Performance, Jürgen Wolf bei Jarmuschek+Partner

Liest man den Titel der Ausstellung „Bäuchlings wie der Hund verzückt an der Leiter blickt hinauf in die Achsel der Gehilfin“ kann man sich schon eine ganz gute Vorstellung bilden, wie es im performativ bespielten Raum bei der Vernissage zuging:
Die Gehilfin hockt, mit einem Gewehr bewaffnet, im Hochstand auf einer Kühlbox und observiert das Fußvolk mit ihrem Feldstecher. Erblickt sie ein Opfer, zielt sie genau, knallt einen reizenden Fangschuss ins Gewühl. Der bereits erlegte Künstler erlag ihr längst – an eine Leiter gefesselt. Er kriecht in hündischer Abhängigkeit zur Gehilfin bäuchlings durch die Niederungen des Kunstschaffens, unmöglich die Leiter zu nutzen, um zu ihr empor zu steigen. Lieber bleibt er unten, schaut ihr auf den Hintern, … Weiterlesen

 

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1. Dezember 2008 17:26:49

… im Breitformat: So weit kein Auge reicht in der Berlinischen Galerie

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Wirklich beeindruckende Fotoabzüge gibt es zur Zeit in der Berlinischen Galerie zu sehen. Die Ausstellung „so weit kein Auge reicht“ mit Berliner Panoramen aus den 50er Jahren ist wirklich spektakulär! Besonders die zu langen Fassadenbändern zusammengesetzten Einzelaufnahmen, erzeugen beim Betrachten den Eindruck, als wäre man ein Riese, der die Möglichkeit hat, in der Wiederaufbauzeit nach dem Krieg durch Ostberlin zu wandeln. Es ist nicht nur ein Spaziergang für die Augen, sondern dank der Größe der Bilder (bis zu 7-8 Meter Breite) auch ein tatsächlicher. Dabei ist die Feinheit der Zeichnung der schwarz/weiß Bilder geradzu berauschend. Eine wirklich große Ausstellung!

Noch bis zum 16. Februar 2009.

Auch die Schau „Mutations II – Moving Stills„, in der einige betont langsame Videofilme gezeigt werden begeisterte mich. Besonders die beiden mit einer Hochgeschwindigkeitskamera aufgenommenen Tableaus von Ori Gersht sind ein bildnerisches Erlebnis (das Video oben ist nur ein schnellerer kleiner Ausschnitt). Er baut klassische Stillebenkompositionen, setzt in altmeisterlicher Manier Licht und Farbe und sprengt dann das Tableaux in die Luft. So macht z.B. ein Granatapfel seinem Namen alle Ehre und man kann in einer extremen Zeitlupe dabei sein, wenn sich sein Inneres nach Außen verteilt. Obwohl es vordergründig eine Zerstörung ist, erlebt man gleichzeitig die Erschaffung einer Welt von kurzer Dauer. Ein Urknall, der anschließenden von jemandem weggeputzt werden muss.

Noch bis zum 2. Februar 2009

BG, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin

 

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10. November 2008 15:49:04

… temporär: in der Kunsthalle auf dem Schlossplatz singen die Fans von Candice Breitz

Candice Breitz, Working Class Hero (A Portrait of John Lennon)
Candice Breitz, Working Class Hero (A Portrait of John Lennon)

Der Kasten hat etwas von InfoBox in blau. Doch so wie die rote Kiste zu Zeiten der großen Baustelle am Potsdammer Platz über dem Leipziger Platz schwebte, so klebt die neue blaue Kiste genannt Temporäre Kunsthalle auf dem Schlossplatz am Boden. Dabei soll sie so leicht aussehen, geziert von einer Wolke, die luftig gedacht und kantig gemacht wurde. Der Neo Geo Meister Gerwald Rockenschaub nahm den Faden aus dem vom Kunstmagazin monopol evozierten Ideenwettbewerb auf, der letztlich auf den Antagonismus zwischen der „Wolke“ und der „Kiste“ hinauslief. Die himmlisch visionäre Architekturstudie aus dem Büro Graft konnte aus Finanz- und Nutzungsgründen (natürlich) nicht realisiert werden und so entstand der jetzige Entwurf, der einem temporären Konzept deutlich angemessener erscheint. Rockenschaub fand dazu das Werk-aufwertende Ludwig Wittgenstein-Zitat „Wolken kann man nicht bauen. Und darum wird die erträumte Zukunft nie wahr“ und malte auf die Kiste zwei Giga-Pixel-Wolken. Die Arbeit hängt damit unentschieden zwischen Ironie und Versöhnung und ist im Detail leider auch noch schlecht an die Architektur angepasst (oder andersherum). So schneiden die dunklen Fensteröffnungen zur Rückseite des Baukörpers völlig unmotiviert einige Stücke aus der weißen Fläche heraus. Das Gesamtbild verliert dadurch seine entworfene Leichtigkeit und es sieht eher wie ein Rest einer Bemalung aus, der sich nicht gegen die Nutzung behaupten konnte. Wenn schon Minimalismus, dann bitte mit maximaler Perfektion, sonst fällt alles in sich zusammen.

Im Innenraum startete die Temporäre Kunsthalle mit einer Monoschau von Candice Breitz (aus Südafrika), die für ihre raumgreifenden und seriellen Videoinstallationen bekannt ist. Die großzügige Halle … Weiterlesen

 

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9. Oktober 2008 19:39:21

… kultisch geopfert: Joseph Beuys, Andy Warhol und wie man den Künstlermythos dekonstruiert

Beuys Multiple überwindet endlich die Parteiendiktatur
Joseph Beuys, Multiple Überwindet endlich die Parteiendiktatur, 1972, Foto der Aktion im Grafenberger Wald, Düsseldorf

Gottchen war der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Prof. Dr. Peter-Klaus Schuster, stolz bei seiner Rede zur Eröffnung der neu inszenierten Ausstellungen im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart. „Die größte Beuys-Ausstellung, ävaehr“ säuselte er verzückt. Und in der Tat, der Hamburger Bahnhof erscheint auf den ersten Blick wie ausgetauscht, denn neben den Räumen in den oberen Stockwerken wurde endlich auch mal die zentrale Halle für die Präsentation Beuysscher Relikte komplett von den jahrelang hier stehenden Objekten von Anselm Kiefer und anderen befreit. Auch Andy Warhol wird in einer auf sein Verhältnis zum Starsystem fokussierten kompletten Ausstellungshalle gefeiert. In den Rieckhallen wird der kultischen Künstlerüberhöhung dann ein Kontrapunkt entgegengesetzt, indem Arbeiten vereint wurden, deren Produzenten sich ausdrücklich in ihren Werken mit den stereotypen Erwartungen an Kunstschaffende auseinandersetzen und diese bewusst negieren.

Aber zunächst zu Beuys‘ mythomanischem Ansatz, der als … … Weiterlesen

 

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26. August 2008 12:25:52

… identitätssuchend: Collier Schorr stellt Freeway Balconies zusammen

Collier Schorr, US Soldier, 2004
Collier Schorr, US Soldier, 2004, Courtesy the artist and 303 Gallery, New York

Man ist es gewohnt, in der großen Schuhschachtel der Deutschen Guggenheim ein paar wenige große Werke anzutreffen. Zehn Großleinwände oder eine gigantische Installation. Bei Collier Schorrs Freeway Balconies ist alles anders. Sie stellt eine Art Kunstmagazin oder eine Illustrierte zusammen. Darin sammelt sie Beiträge von insgesamt 21 Künstlern und Künstlerinnen (ihre eigenen inklusive) über alle Kunstkategorien hinweg – Fotos, Bilder, Filme, Skulpturen, Performances. Freeway Balconies reflektiert ein von Pop-Einflüssen durchdrungenes Lebensgefühl, in dem Collier Schorr zuhause ist. Sie ist im Zentrum der amerikanischen performativen Kunstszene, die zwischen Perversion und Transzendenz ihre psychologischen Selbstfindungsvexierspielchen treibt.

Wenn man durch die Ausstellung geht, soll man einen Eindruck davon bekommen, was im Kopf von Collier Schorr vor sich geht, welche Themen sich darin miteinander verbinden, wo ihr Interesse liegt. Leicht zugänglich … … Weiterlesen

 

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25. Mai 2008 18:05:36

… voll mit netten Ideen: DMY, das Nachwuchs-Design-Festival

Leuchten aus PET-Flaschen
Leuchten aus PET-Flaschen

Es gibt einen ganz klaren und erfreulichen Trend im Design auf dem DMY-Festival: der Fokus liegt auf Ideen, Umnutzungskonzepte und Spaßhaben und geht weg von der puren Form, dem ausgefeilten Produkt, dem Luxus. Ein Rundgang über die Messe in der Arena (Treptow) macht richtig Freude und ist ungemein inspirierend. Noch schnell hingehen. Nur noch heute!

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24. April 2008 23:45:22

… BB5: Re-Arts aller Länder vereinigt euch im Tagesprogramm der Berlin Biennale

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Blick in den Ausstellungsraum der Neuen Nationalgalerie während der Berlin Biennale 5

Was ist eigentlich los mit den Künstler/innen, die bei den Berlin Biennale Ausstellungen gezeigt werden? Wo ist das Interesse für die Gegenwart? Fast alle schauen nach hinten in die Geschichte von Orten, lesen verdeckte Spuren und machen diese für heutige Augen wieder sichtbar. Das mag ganz interessant sein, aber wohl besonders für Leute, die die (eigene) Geschichte als etwas ganz neues begreifen, um sie dann als Geschichten zu erzählen und aufzunehmen. Geschichte wird so zu Mythen umgebaut und auf dieser Ebene ist das Material der Vergangenheit für Künstler attraktiv und zugänglich. Die offizielle Geschichtsschreibung ist eben immer ein selektiver, kulturell geprägter Akt der Interpretation und eine Konstruktion der nachkommenden Generationen. Geschichtsschreibung ist somit eine kreative Leistung, sie hat Werkcharakter und drum machen sich verstärkt immer mehr Künstler ans Werk. Die beiden Kuratoren der Biennale 5 Adam Szymczyk und Elena Filipovic setzen voll auf diese aktuelle Richtung der nach hinten gerichteten, (regressiven?) Kunst, und sparen Künstler, die aus sich heraus (progressiv?) arbeiten, ziemlich konsequent aus.

Die Folgen? Bei der Pressekonferenz zur 68-Ausstellung in der Akademie der Künste hörte ich, wie ein Journalist seine Kollegin fragte: „Und, die Biennale gut überstanden?“ Ihre Antwort: „Schnell wieder vergessen!“ Das ist merkwürdig. Die Künstler stemmen sich gegen (das eigene) Vergessen und die Journalisten vergessen sie gerade deshalb möglichst schnell. Vielleicht liegt es daran, dass … … Weiterlesen

 

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