Lesezeichen setzen: RSS Feed abonnieren  Zu del.icio.us hinzufügen Zu Technorati Favoriten hinzufügen Diese Seite zu Mister Wong hinzufügen

6. Dezember 2014 18:03:47

…immer wieder gern: große Schauspielkunst

Manchmal stößt man nachts auf TV-Perlen. Gestern war es ein älterer Tatort, Borowski und die Frau am Fenster, mit der brillanten Sibylle Canonica als Nachbarin, als Getriebene, als Schlaumeierin, als Lügnerin, als Mörderin, als Liebessüchtige letztendlich, die für die Erfüllung ihrer Sehnsucht über Leichen geht – und jeden Rollenaspekt der Tierärztin Charlotte Delius nimmt Sibylle Canonica mit dem Willen zur vollen Ausformung aller Facetten an. Jede Geste, jede Bewegung, jeder Blick – nichts ist eitel, Selbstdarstellung, das gesamte schauspielerische Können steht im Dienst dieser Figur. Damit steckt sie das gesamte Ensemble an: Dirk Borchardt, Sibel Kekilli, Axel Milberg (wie immer gedämpft) sind in Hochform.

Das ist große Schauspielkunst, die sogar den Hang von Drehbuch und Regie zur Tatort-üblichen ironischen Brechung in die Schranken weist – wenn Dr. Charlotte Delius auftaucht, gibt es nichts mehr zu lachen.

Die Tatort-Krimis werden ja ständig irgendwo in Wiederholungen gezeigt: Folge 812 gehört zu den Highlights der Reihe.

Seit Jahrzehnten arbeitet Sibylle Canonica an Münchner Theatern und ist leider nur sehr selten in Berlin zu sehen – kurz vor Weihnachten, am 21. Dezember allerdings doch, und zwar am Berliner Ensemble im Rahmen eines Gastspiels des Münchner Residenztheaters: als Ann in David Mamets Die Anarchistin neben Cornelia Froboess.

 

Kategorie:

Alltägliches

 

Kommentarfunktion ist deaktiviert

Beitragsarchiv

Bizim Kiez – Website