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3. September 2011 12:15:34

… local: Hero – Fotoausstellung der Bildagentur ShotShop

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Das Zögern des Helden: „Soll ich es wirklich angehen?“

Es ist eine Heldenaufgabe, diese Ausstellung zu betrachten. Über 11 Stationen begibt man sich von einem Zustand des Heldendaseins zum nächsten, von der Ruhe (CALM) vor dem Ruf (CALL) des Abenteuers, und dem Zögern (REFUSAL) vor dem Aufbruch (DEPARTURE), stellt man sich nach dem Überschreiten des Punktes, an dem es kein zurück mehr gibt (CROSSING), der Herausforderung (Contest), nach deren siegreichem Bestreiten man belohnt wird (REWARD) und zurückkommt (RETURNING), um nun in Form einer Geschichte als Kern einer Saga wiedergeboren zu werden (RESURRECTION), wodurch man die Unsterblichkeit erlangt (TRANSFORMATION).

Zu diesem Schnellabriss einer Heldengeschichte sind Bildgruppen assoziativ zusammengestellt, mit denen die jeweilige Begrifflichkeit ganz unterschiedlich visuell bespielt und ausgeweitet werden. Die hier zu sehenden „lokalen Helden“ brauchen weder Superkräfte noch Kostüme und stellen sich dennoch im richtigen Augenblick ihrer Aufgabe und Bestimmung.

„LOCAL: HERO“ ist die Jubiläumsausstellung zum 5-jährigen Bestehen der Bildagentur ShotShop, die im Tagesgeschäft als MidStockAgentur fest in der Werbewelt verankert ist. Mit der schlüssig kuratierten Zusammenstellung (48 Bilder, 24 Fotografen, viele aus Berlin) bewegen sich die Macher aber bewusst aus dem normalen Kontext der Hochglanzmagazine mit ihren stereotypen Klischeebildern heraus. Hier werden spontane, persönliche und geradezu antiwerbliche Bilder gezeigt, wodurch die Frage nach der Wertigkeit der Fotografien aufgeworfen wird. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die gleichen Fotografen mit ihrem echten Namen Fotos über Galerien im Kunstmarkt verkaufen (wenn es gut läuft zu Preisen im vierstelligen Bereich) und über Pseudonym im StockMarkt anbieten (dann zu Preisen im ein- bis zweistelligen Bereich). Die Bilder dieser Ausstellung fragen laut „warum?“. Warum ist das eine Bild nur 30 Euro wert und ein anderes vom gleichen Fotografen, vielleicht sogar aus der gleichen Serie, 3000? Jedenfalls halten alle ausgestellten Arbeiten der Herausforderung stand, sich im Rahmen dieser „Fotokunst“-Ausstellung zu behaupten.

Esmod Haus, Görlitzer Straße 51, Berlin-Kreuzberg
Öffnungszeiten:
03.-04. September 2011, 16-22 Uhr
09.-11. September 2011, 16-22 Uhr

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Kurator Stephan Krömer bei der Führung durch die Ausstellung
 

Autor:

 

Eine Reaktion

  1. steff

    ich freu mich auf nächsten samstag – vielleicht schaff ich es ja zu der führung um 18 uhr zu kommen 🙂

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