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17. Dezember 2011 22:05:51

… sakra: Der blaue August oder Bayern in Berlin

Bayern hatte bis vor noch gar nicht so langer Zeit den einzigen Ministerpräsidenten unter den Kabarettisten. Diese Auftritte sind leider vorbei, jetzt kommt nur noch Bierernstes von dort unten. Die heimatdurchtränkte CSU verlor über den rauchgeschwängerten Tischen der Bierzelte in den letzten Jahren die absolute Stimmenmehrheit (einzig vergleichbar mit dem Aussterben der Dinosaurier) und selbst der einst nach Berlin und in die weite Welt entsandte KT wirft nur noch undankbare Schatten auf seine bergige Heimat.

Des ungeachtet ist die bayrische Exportoffensive nach Berlin, befördert durch die bayrische Vertretung in der Hauptstadt, nie zum Stillstand gekommen. Dass auf der diesbezüglichen Website das Wort Botschaft in Anführungszeichen gesetzt wurde, soll Ironie vortäuschen, ist aber ein krachlederner Fehler. Denn: Nirgends ist das Selbstwertgefühl so ausgeprägt wie in Bayern und wo sonst noch kann man derart fein ziselierte Meinungsäußerungen hören, wie von bayrischen Politikern oder Funktionären des FC Bayern München. Dennoch: Was wäre Berlin ohne bayrische Küche, ohne den preußisch zurechtgestutzten Ableger des Oktoberfestes, was wird Hertha ohne den bayrischen Trainer (der Klubleitung stünde etwas mehr Selbstbewusstsein gut) und wie sähen die Berliner inbesondere ohne ihn aus – August?

Der blaue August, Nachname Lenz, ist so um die 1,70 m groß. Man findet ihn, obwohl er kaum auffällt, – gleichzeitig – zu Dutzenden in Berlin – auf Bahnsteigen, an Hausecken, in Warenhäusern oder Supermärkten. Neben dem Blau finden sich noch andere Farben in seinem roboterhaften Erscheinungsbild, manchmal leuchtet er wie ein durchgeknallter Spielautomat. Er ist der eigentliche bayrische Favorit in Berlin, ohne ihn geht vieles nicht, daher sollten wir – zumal er immer die Klappe hält – darüber nachdenken, ihm die Ehrenbürgerwürde anzutragen. Die Anfrage wäre zu richten an das Bankhaus August Lenz in München, dessen Geldautomaten dafür sorgen, dass wir flüssig bleiben.

 

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Alltägliches | Freizeit

 

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