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28. Oktober 2009 13:10:14

… abgedunkelt und überstrahlt: „La Nuit / Die Nacht“ auf arte

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Es war im Jahr 2006 als auf arte im Nachtprogramm die wunderschöne Sendung „Klang“ ein paar mal lief, was mich damals geradezu zu einem Begeisterungssturm hinriss. Seit gestern gibt es nun ein monatliches Nachfolgeformat: „La Nuit / Die Nacht„. Musikalisch und stilistisch fröhnt die Sendung ganz dem visuell akustischen Minimalismus, was ja an sich schon einmal eine Wohltat im üblichen TV-Overkill ist. Getragen vom typisch französischen, jugendlichen Existenzialistenhumor wird der Zuschauer auf die Probe gestellt: Wie wenig und gleichzeitig wie viel kann Fernsehen sein?

Minutenlang festgezimmerte Kameraeinstellungen und Textzeilen wie diese:
„Wenn ich rauche wie ein Schlot,
zwischen zwei Hustenanfällen.
Wenn du fürchtest ich ginge drauf,
sag nichts ich hab schon Angst.
Du kannst nichts tun.
Ich wünsch mir einfach nur eins.
Den Geschmack unserer süßen Zungenküsse,
Drum küsse mich.“

Da kommt doch Freude auf!

Das nächtse Mal: Dienstag 24. November!

 

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Kategorie:

Fernsehen | Medienkunst | Pop

 

18. Oktober 2009 19:46:46

… verklickt: Manu Koch verehrt Che

Klicke gerade so bei der Süddeutschen herum, sehe ich in der Rubrik „Jetzt rede ich“ diese leicht verwirrende Wort/Bildkombination. Der Mann auf dem Bild muss ein echter Rocker sein?!

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Kategorie:

Alltägliches

 

21. September 2009 09:19:05

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Im neuen Brenner, dem siebten – und den sollte es eigentlich gar nicht geben, denn der Autor hatte angekündigt, nach dem sechsten, Das ewige Leben, sei Schluss und es gebe keine weiteren Brenners; wir dürfen aber annehmen, dass der Brenner ganz einfach von Wolf Haas, dem Autor, sozusagen Besitz ergriffen hat und der Haas anders gar nicht mehr konnte als weiterschreiben; und wenn man den siebten, Der Brenner und der Liebe Gott, gelesen hat, versteht man das sofort – im neuen Brenner also gibt es eine Menge Neues, zum Beispiel die der deutschen Sprache bisher nicht recht bekannten oder zumindest nicht bewussten Begriffe Aufwachdusel, Ewigkeitsmücke, Lebensrostschüssel, Stänkerlautstärke, Bierkistenintrige und – Achtung! – Testgauner !!! Testgauner ist auf Seite 78, und da steckt der Brenner – inzwischen Chauffeur beim Industriellen Kressdorf, dessen kleine Tochter er andauernd von Wien nach München bzw. zurück fahren muss; auf Seite 78 allerdings ist er dann schon nicht mehr Chauffeur, weil er da bereits gefeuert wurde, man hatte ihm nämlich die kleine Helena aus dem BMW entführt – also da steckt der Brenner in einem echten Schlamassel, aus dem er erst nach vielen Mühen und sieben Toten wieder herausfindet, frage nicht (wie der Wolf Haas, der Autor, das gerne hier und da dran setzt ans Satzende, damit wir nicht fragen; oder „Aber jetzt pass auf, weil das ist interessant!“, bevor was Interessantes kommt, obwohl eigentlich nie was nicht Interessantes kommt.
Natürlich hat’s auch Philosophisches wie immer beim Brenner, etwa da … Weiterlesen

 

Kategorie:

Gewalt | Literatur

 

10. September 2009 11:56:34

… enthüllt: Ein SOS im Themenpark in Oranienburg

Noch verhüllte große Buchstaben in der Freirauminszenierung "Krassin rettet Italia"

Noch verhüllte große Buchstaben in der Freirauminszenierung "Krassin rettet Italia"

Heute wird in Oranienburg eine Freirauminszenierung enthüllt, eine installative Umsetzung des ältesten erhaltenen Hörspiels Deutschlands, geschrieben von Friedrich Wolf, der in der Nähe des Parks seine letzte Heimat fand. Die Handlung des Hörspiels wird von den dramatischen Ereignissen einer Nordpolarmeerexpedition des Jahres 1928 vorgegeben. Der Park nimmt diese Geschichte spielerisch auf und führt Sie hinaus ins Eismeer, wo die Besucher nun Teil einer in die Jetztzeit übertragenen spektakulären Rettung werden, die damals die Welt in Atem hielt.

Interessant ist die typografische Umsetzung der Geschichte, in der das Medium Radio – damals noch im Aufbruch begriffen – mit großer Technikbegeisterung selbst als Teil der Handlung inszeniert wird. Die wesentlichen Elemente der Geschichte finden sich in abstrahierter Form im Park wieder. So erscheinen z.B. lang gezogene Bankreihen in Form von lesbaren Morsecodes und Buchstaben in vielerlei Form, mit denen die wichtigsten Objekte der Geschichte dargestellt werden. Das Luftschiff ITALIA liegt zerschellt am Boden und der Eisbrecher KRASSIN kämpft sich in einer geraden Schneise zum Absturzort.

Der Park wurde im Büro Beissert und Hengge meiner Schwester Jutta Hengge entworfen. studio adhoc hat mit typografischer Beratung und der Erstellung der Website einen kleinen Beitrag geleistet.

Mehr Hintergründe und Bilder samt eines Videos unter: www.sos-rao-rao.net

 

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9. September 2009 23:55:27

… auf der Spur: Das Ypsilanti-Gen

<p>Roland Koch im Angesicht des Ypsilanti Gens</p>

Roland Koch im Angesicht des Ypsilanti Gens

Roland Koch, CDU-Partei Vize und Ministerpräsident in Hessen, wird nicht müde, vor dem, von ihm in die politische Vererbungslehre eingebrachen, „Ypsilanti-Gen“ zu warnen. Was damit ausgedrückt werden soll, braucht nicht groß kommentiert werden (nämlich, dass die SPD im Zweifelsfall doch die Machtoption mithilfe der Partei Die Linke ergreifen würde), aber der Begriff als solcher ist interessant. Warum spricht Koch ausgerechnet von einem Gen? Er hätte es auch „Faktor“, „Charakter“ oder „Krankheit“ nennen können, er aber nennt es „Gen“. Warum?

Wenn etwas durch ein Gen bedingt ist, dann ist es tief im Menschen verwurzelt. Es ist seine Veranlagung. Nach der reinen Lehre der Genetik, kann der Mensch dann nichts dagegen tun, selbst wenn er es wollte. Determiniert und willentlich machtlos ist er seinen Erbanlagen ausgesetzt. Diese Idee führt Koch im Wort, wenn er das Ypsilanti-Gen als Indiz für die grundsätzliche Unglaubwürdigkeit aller Koalitionsabsagen zwischen SPD und der Linken aufführt, ganz egal wie unzutreffend die Grundannahme schon im Bezug auf die Genetik ist. Die SPD habe diesen Gen-Defekt, der im Ernstfall (das ist, wenn CDU und FDP gemeinsam keine Regierungskoalition stellen können), die SPD zum Paktieren mit den Linken zwinge.

Mich erinnert dieses Sprachbild an die Legende vom „Ewigen Juden“ einschließlich der bekannten … Weiterlesen

 

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Deutschland | Politik

 

13. Juli 2009 11:29:03

… Brüno

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Sasha Baron Cohen startet mit „Brüno“ den zweiten kinematografischen Frontalangriff auf gesellschaftlichen Verhältnisse und Vorurteile, die nach seinem Empfinden zu Himmel stinken und durch Hau-drauf-Komik bearbeitet werden müssen. Mit seiner Kunstfigur „Borat“ und dem gleichnamigen Film benutzt Cohen eine eigentümliche Mischung aus Inszenierung und Dokumentation als aggressiven Satirestil, wobei er sich selbst ganz und gar in die jeweils gnadenlos überzogene Charakter-Rolle begibt und den kontrollierenden Komiker dabei zur Seite schiebt. Mit dieser Art Method Acting-Comedy gelang es ihm mit dem Borat-Film eine Schockwelle zu erzeugen, die sämtliche Comedy-Dramaturgie-Klischees wegblies. Cohen scheint in seinen Rollen, bei „Borat“ wie bei „Brüno“, völlig angstfrei, sowohl was seine persönliche Gefährdung angeht, wie auch was die Themen betrifft. Denn er provoziert das normative Denken der Spießergesellschaften, … Weiterlesen

 

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Kino | Soziales

 
 
 

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