Gestern sah ich den Berlin-Film „Schwarze Schafe„, über den inzwischen ja vermutlich alles gesagt ist. Ich fand es wunderbar grotesk und absurd komisch. Ganz egal wie gut oder schlecht das Filmkontinuum oder ähnliches gemacht ist.
Richtig selbstkritisch für den Blick eines Neuberliners (der Regiesseur ist Schweizer und lebt seit einigen Jahren in Berlin) ist die allerletzte Szene nach dem Abspann. Da kommt ein gut situierter Münchner nach einem harten Tag im noch härteren Berlin komplett genervt und zerstört zurück ins Hyatt-Hotel. Seine Freundin rennt schreiend hinter ihm her und versucht ihm zu erklären, dass er sich nichts dabei denken braucht, wenn sie früher als Aufstiegsfickschlampe verschrien war. Beide sind sie von oben bis unten mit fremder Kotze besudelt und der Rezeptionist guckt sie entsprechend verstört an. Doch in diesem Moment fordert der Münchner plötzlich einen Metropolenbonus ein. Er sagt zum Mann am Empfang: „Was guckst denn du so blöd? Simmer hier in Stuttgart oder in Berlin!“
Soll wohl heißen: Wenn diese Stadt schon so krass scheiße ist, dann ist das gefälligst als normale Daseinsform anzusehen, wenn man total verkotzt mit einer heulenden Frau im Schlepptau ankommt.
Ja, so ist Berlin und so sind seine Besucher.