Lesezeichen setzen: RSS Feed abonnieren  Zu del.icio.us hinzufügen Zu Technorati Favoriten hinzufügen Diese Seite zu Mister Wong hinzufügen

31. Oktober 2008 03:10:32

… in Zeitnot: Schubladenjazz im Kammermusiksaal der Philharmonie – Stacy Kent und die Nils Wülker Group

(Entweder JavaScript ist nicht aktiviert, oder Sie benutzen eine alte Version von Adobe Flash Player. Installieren Sie bitte den aktuellsten Flash Player. )

Im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie wollen viele mal spielen, nur warum lässt man den Musikern, dann nicht die Zeit sich richtig zu entfalten? Das personifizierte Sinnbild der unmäßigen Eile des Konzertbetriebs in diesem Haus war am Mittwoch Abend der Tonmeister am Rand der Bühne, der hauptsächlich damit beschäftigt war, auf seiner Armbanduhr die Restzeit abzulesen, die er noch zu arbeiten hatte. Dabei hätte es so schön werden können, denn Stacy Kent kam charmant, redseelig und mit einer hervorragenden Band auf die Bühne, doch gerade als sich die Stimmung im Raum allmählich entkrampft hatte und der weiche, brasilianisch geflüsterte Jazz seine ganze Wärme verströmte, musste die liebe Stacy schon wieder von der Bühne weichen. Auch die Nils Wülker Group geriet unter einen völlig uneinsehbaren Zeitdruck und hetzte in die Zugabe. Warum nur???

Doch es blieben noch mehr Fragezeichen hinter diesem Abend: Warum kombiniert man … … mädchenhaften Kaffehaus-Jazz, mit lautem Jazz-Rock? Warum sind die Genres derart abgegrenzt und eingefahren und bleiben so konservativ auf ihrer Spur? Warum platziert besagter Tonmann den Gesang so in den Raum, dass man Stacy Kent zwar auf der Bühne sieht, ihre Stimme aber von der Decke hört? Warum in aller Welt muss der Saxophonist der Nils Wülker Group in seinen Spielpausen mit allerlei perkussivem Gerät nicht zur rhythmischen Unterstützung des Grooves, sondern zur expressiven Ausdrucksmalerei hantieren?

Aber auch ein großes Ausrufungszeichen ist zu setzen: Der Schlagzeuger Matthew Skelton in der Band von Stacy Kent ist wirklich super! Wunderbar feinsinniges Spiel, ganz bei sich und gleichzeitig für die ganze Band, reduziert und doch kreativ!

 

Autor:

 

Kommentarfunktion ist deaktiviert

Beitragsarchiv

Bizim Kiez – Website