Heute im Wartezimmer vom HNO: da fahre ich extra nach Mitte, um es etwas schicker zu haben und dann sowas. Tristesse im Wartezimmer. Wohin man blickt: Beige-Chrom-Gemisch an langweiliger Lektüre umrahmt von Juccapalmenwaldgewächsen in sumpfigen Töpfen. Womöglich gut gemeint: dazu ein schöner Durchzug. Für annähernd Taube (wie mich gerade) haben sich die jung dynamischen, total wellness orientierten Superteammediziner was besonderes ausgedacht: aufgerufen zu werden ist ein tolle Überraschung, wenn man es nicht hören kann! Wer noch nicht so richtig krank ist, wird es auch ohne hypochondrisch veranlagt zu sein spätestens dann, wenn er die zahlreich angebotenen Pharmawerbeheftchen studiert. Da lobe ich mir die Praxen in Kreuzberg, die zwar zu bestimmten Zeiten recht voll sind, aber dafür wenigstens schön, hell, warm und manchmal gibt es sogar aktuelle und interessante Lektüre. Dann fühlt man sich gleich nicht mehr so beige.