
Wow! Wer hätte das gedacht? Handball kann richtig spannend sein. Das WM-Halbfinale gegen Frankreich mit zwei Verlängerungen konnte wohl kaum dramatischer verlaufen. Und nun der krönende Abschluss mit dem Erreichen des Weltmeistertitels gegen Polen. Glückwunsch den Herren um den bärtigen Trainer Heiner Brand!
Nur eine Nachfrage: Was war das für ein schräges Viech, dass da zwischen den Spielern herumhüpfte?Die Antwort liefert, wie so oft, das Internet: „Hanniball, das Handballhörnchen„. Welch Wortspiel mit dem karthagischen Feldherrn. Der Name soll Mut, Kühnheit, Entschlossenheit und Aktivität assoziieren lassen.
Leider weiß kaum jemand, wie das Tier heißt und so steht seine visuelle Erscheinung doch im Vordergrund. Wir rätselten in einer großen Gruppe, was es sein könnte: Ein Pferd? Eine Maus? Ein Esel oder ein Bieber? Vielleicht eine Mischung aus all dem: Ein Rattenponny! Auf Hörnchen sind wir leider nicht gekommen.
Wie sollten wir auch? Die einzigen verbreiteten Hörnchen, die es bei uns gibt, sind die Eichhörnchen. Sie zeichnen sich aus durch die rote Färbung, lange Haare an den Ohren und den buschigen Schwanz der mindestens so lang ist, wie der restliche Körper. Keines dieser Merkmale zeigt das Maskottchen.
Wie kommt man bei der Gestaltung eines Hörnchens auf einen blonden Haarschopf zum braunen Körper? In der Kombi mit den langen Nagetierzähnen sieht das aus wie eine Punk-Ratte oder ein Hippy-Esel. Keine Spur von Hörnchenhaftigkeit! Doch selbst wenn wir es akzeptieren, dass es eben so aussieht wie es aussieht, wieso überhaupt ein Hörnchen? Sind diese Tierchen nicht extrem scheu und schreckhaft? Zudem neigen sie dazu, ihre Spielbälle (die Nüsse) ehr zu verbuddeln, als sie in Tore zu befördern.
Man ist als Deutscher ja schon einiges gewohnt, zum Thema missglückte Maskottchen. Goleo und Pille, die Werbetiere der Fußball-WM, waren natürlich noch viel unpassender und unglaublicher in ihrer Deplaziertheit, doch leider hat der Handballverband nicht viel daraus gelernt.
Aber wollen wir nicht rumunken und uns um so unerhebliche Nebensachen kümmern! Das war eine tolle WM, die so viel Drive entwickelte, dass selbst ich zwei Spiele anschaute.
Die Idee des Teams, bei der Siegerehrung geschlossen im Heiner Brand-Kostüm (Schnauzbartbeklebung) aufzutreten, fand ich übrigens sehr lustig. Nur Der Trainer hat vergessen den richtigen Bart anzukleben. Seiner war ganz grau.