Meine Oma pflegte am 27.12. immer mit einem leichten Seufzer in der Stimme zu sagen: »… und das war Weihnachten 19xy« Jedes Jahr. Natürlich immer mit dem aktuellen Jahr. Ich pflege diese Tradition, nach dem Ableben der lieben Dame vor ein paar Jahren, jetzt weiter. Aus aktuellem Anlass: »…Und das war Ostern 2007.« Zu diesem Ostern gehören Kinder, die wie ein negativ reziproges Aschenputtel die Ostereier in mag ich nicht und geht so, genießbar und ungenießbar sortieren. Erwachsene, die gern auf einer noch nicht ganz fertig gebauten Autobahn ihre Hunde spazieren führen und sagen: »Is das nich schön hier? Diese Ruhe, dieser Wind und die frische Luft?« »Ich find es im Wald auch nicht schlecht!« Aber da drüben is doch Wald, ich weiß gar nich was Du hast?« Zu diesem Ostern gehört auch die körperliche Belastung durch das Nahrungsaufnahmegebote, welches mit den weihnachtlichen Feiertagen langsam Schritt hält. Erst wird gebruncht. Dann gelaufen. Dann ein kleines Mittag. Dann gelaufen. Dann endlich Kaffee ohne italienischen SchnickSchnackSchaum und Kuchen. Aber der passt leider nicht mehr rein und alle starren leicht angespannt die Rüblitorte, die Schokotarte, die von den Osdorfern mitgebrachte Sahneschnitten und den von den Lütjendorfern mitgebrachten trockenen Streuselkuchen an. Wir trinken alle ganz viel ganz normalen Kaffee und laufen danach ein bißchen auf der Autobahn rum. Kann man ja auch nicht jeden Tag. Ne?