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… Jörg Immendorff: „Irgendwann ist eben Schluss“

Joachim, der ein fleißiger Kommentator dieses Blogs ist, hat eigene Erfahrungen mit der Krankheit gemacht, unter der Jörg Immendorff seit spätestens 1997 litt und an der er schließlich am Pfingstmontag starb. Seine längste Zeit als Zivi leistete Joachim in einer Klinik-Abteilung, in der einige ALS (Amyotrophe Lateralsklerose)-Patienten betreut wurden. Er schildert die Kankheit als eine der schlimmsten Peinigungen, die man sich überhaupt vorstellen kann, weil man bei völlig klarem Bewusstsein mitbekommt, wie der eigene Körper zusehens zerverfällt. Eine Steilvorlage für jeden denkbaren psychischen Zusammenbruch.

Immendorf malte dagegen an, lebte, als wäre er unzerstörbar, und ließ sich zum Trost dankbar zum Staatsmaler erheben. Sei es ihm gegönnt gewesen. Der protegierende Kanzler ist inzwischen abgewählt und lässt sich aus Russland schmieren. Jörg Immendorff ist nun von uns gegangen und hat seine Bilder bei uns gelassen. Sie werden sicherlich in den internationalen Preislisten einen Sprung nach oben machen. Seltsame Todesdynamik! Da sich der Mann, der sich gerne selbst im Bienanmantel in seine Bilder malte, im Spätwerk sogar der Bebilderung der Bibel zuwandte, hätte man ihm wohl mit auf den Weg geben können: „Gott habe dich seelig.“

Ich empfehle den Nachruf auf wdr.de sowie die Seite von 3sat/kulturzeit