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… spaßig: Helge Schneider im Admiralspalast

Kann es einen anderen Musik-Komödianten neben Helge Schneider geben? Ist in der weiten Welt des deutschen Comedy-Unrats irgendeiner oder gar irgendeine, die es mit ihm aufnehemn könnte? Ich glaube nicht.

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Selbst an einem Abend wie dem gestrigen (29.12.2006), an dem er ab und zu auch mal bewusst Fahrt heraus nahm, machte es einfach riesig Spaß, sein Publikum zu sein. Ein Publikum, das im übrigen so heterogen zusammengesetzt war, wie ich es kaum je bei einem anderen Künstler gesehen habe. Da saß der Studienrat, der jeden halbwegs intelligenten Witz goutierte neben dem dickhalsigen Jungproleten, der am liebsten immer nur Katzenklo hören wollte. Zweiterer kam allerdings nicht so recht auf seine Kosten, denn Helge sagte unmissverständlich als Antwort auf einen Zwischenruf aus dem Publikum: „Wünsche können wir leider nicht erfüllen“. So lag dann auch besonders in den Zwischenmoderationen seine Stärke, die er scheinbar spontan zusammenreimte. Man fragte sich unwillkürlich: „Bringt er diese Späße jeden Abend, oder ist das alles improvisiert?“ Da selbst der Bassist auf der Bühne das Ganze zum Schreien komisch fand, glaubte man gerne an die Spontankomik des Herrn Schneider. Aber sei’s drum. Der Höhepunkt des Abends war wohl ein Duett von Helge mit dem immitierten Udo Lindenberg, den man förmlich vor Augen wähnte, sofern man nicht vom Tränenlachen ganz unscharf sah. Unglaublich eine Passage, in der Helge alleine zweistimmig als Udo und Helge gleichzeitig sang. Die Band war wider einmal exquisit. Besonders stach natürlich Pete York hervor, den ich schon aus der 80er Jahre TV-Serie „Super Drumming“ kenne und der immer noch die selbe Art von unverwüstlichem Schlagzeugsolo über die Trommeln wirbelt. Die Leute liebten es! Zum Ende ließen sich die älteren Herren dann aber doch nicht mehr so recht bitten. Denn in der Zugabe nahm Helge Schneider deutlich den Schwung raus, um bloß keine Stimmung mehr aufkommen zu lassen und gab noch einmal ein bisschen als gekonnter Jazzpianist an. Es war trotzdem ein hervorragender Abend und es wundert nicht, dass alle Aufführungen im Admiralspalast ausverkauft sind.