ein buntes Kulturerlebnis!

… spontan: the WäM Improtheater im Bühnerausch

Improvisationstheater ist eines dieser Genres, bei dem man gerne sagt: „Es ist ja eigentlich ganz schrecklich, aber irgendwie war es doch ganz lustig.“
Die Improtheatergruppe „the WäM“ kommt ganz ohne eigentlich aus, denn ihre Auftritte sind einfach nur super lustig und die Akteure nebst ihrem Musiker sind unglaublich begabte Spontankünstler.
Sie fordern das Publikum auf, ihnen einige zufällig mitgebrachte Gegenstände auf die Bühne zu geben und sofort entwickeln sie Geschichten in Form von Liedern, Szenen und Monologen. Jeder Schauspieler erfindet für sich und die anderen gleich mehrere Rollen und der Abend wird zu einer rasanten Revue, in der gekonnt verschiedene Erzählstränge verwoben werden. Da ensteht eine Geschichte zwischen den Arbeitern eines Zentralarchivs, die den Aufstand planen und gegen ihren Chef oponieren, der aber in eine der Revolutionärinnen verliebt ist. Diese muss von den anderen angestachelt den Boss auf eine einsame Insel locken, wo er von einem nachgereisten Terroristen einen Arm abgehackt bekommt und zu einer esotherischen Heilerin gebracht wird, die dann im zweiten Teil des Abends von der Nebenrolle in eine Hauptrolle wechselt, wodurch das ganze noch viel schräger wird. Nebenher läuft noch ein Erzählstrang von zwei wenig erfolgreichen Drehbuchautoren, bei denen nach einem großen Flopp der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht, weswegen sie in einen grotesken Drogenexzess entgleiten, bei dem die Heilerin ihre Unschuld am Rande eines Rockkonzerts verliert.
Es gibt nicht den Ansatz eines vorgefertigten Konzeptes und so geht es drunter und drüber, immer wieder durchbrochen durch Lieder, die spontan aus der jeweiligen Situation improvisiert werden und von unglaublicher Qualität sind. Vom Spiegel-Physiker-Blues von Deniz Döhler über den Hustenbonbon-Song von Barbara Demmer (die vielleicht einige noch aus der Serie Edel & Stark kennen) bis zur Zollstock-Oper des gestrigen Gastes Martin … (ich habe den Namen leider nicht vollständig verstanden) entwickeln die Sänger zu den Klängen des äußerst kreativen Gitarristen Ben Fiedler Lieder in Genres, die ihnen vom Publikum zugerufen werden.

Die Vorstellung vom Samstag, dem 17. Februar 2006 war absolut kurzweilig, sehr lustig, nahm ständig überraschende Wendungen ohne dabei beliebig zu werden und man war wirklich bestens unterhalten. Absolut empfehlenswert!

The WäM, jeden dritten Samstag im Monat im Bühnerausch im Prenzlauer Berg, Erich- Weinert-Straße 27.