
Bild war einmal mehr kanonisierend unterwegs. Nach der langen Suche nach dem offiziellen Namen des Berliner Hauptbahnhofs (vormals Lehrter Stadtbahnhof oder Lehrer Bahnhof) hat Bild nun einen sehr treffenden, wenn auch etwas populistischen, Namen gefunden: Berliner Pfuschbahnhof!
Man kann schlecht leugnen, dass es den realen Verhältnissen nicht entsprechen würde, nachdem das „laue Lüftchen“ Kyrill (machmal auch „Orkantief“ genannt) zwei tonnenschwere Stahlträger aus der Fassade gelöst hatte. Diese Träger tragen übrigens nicht außer sich selbst, denn sie sind reine Dekoration der Außenhaut und natürlich furchtbar wichtig im Eindruck des „Gesamtkunstwerk Hauptbahnhof“ so Architekt Meinhardt Gerkan, der inzwischen wohl unter Schock steht (so die BZ).
Nach dem Vorfall, bei dem nur durch glücklichen Zufall niemand zu Schaden kam, gehen die Beschuldigungen zwischen Bahnchef Mehdorn und Architekt Gerkan in die nächste Runde.
Derweil schließ der Pfuschbahnhof nun bei jeder festeren Böhe mit allgemeiner Evakuierung und allem drum und dran. Ab 70 km/h Windgeschwindigkeit geht zukünftig nichts mehr im Prachtstück der Bahn. Da wir im Zuge des Klimawandels hierzulande besonders mit stärkeren Winden zu rechnen haben, sollte man zukünftig wohl auch mit dem Nichtbetrieb der Bahn rechnen.