ein buntes Kulturerlebnis!

… vorweihnachtlich: Holy Shit Shopping im Café Moskau

Früher nannte man es Weihnachtsbazar, heute heißt es Holy Shit Shopping stadtübergreifend in Stuttgart, Berlin und Hamburg. Im Berliner Café Moskau sind sie themengerecht alle versammelt: die fröhlichen Designer der disfunktionalen Dinge. Man appliziert, dekoriert und bastelt mit allem auf alles. Dabei scheint es eine große Sehnsucht nach allem Heimatlichen und Kindlichen zu geben, die man dann aber doch gerne mit etwas Ironie und Sarkasmus bricht, weil man ganz tief drinnen doch ahnt, dass man schon erwachsen ist. Derartig motiviert gibt es wahre Mengen von süßen Monstern. Wesen, die eigentlich mal schrecklich und fürchterlich werden wollten, durch irgendeine Behinderung, körperlicher oder seelischer Art, es dann aber doch nur bis in den Zustand der Niedlichkeit geschafft haben. Freundliche Unwesen oder unwesentliche Freunde? Ähnlichkeiten der Viecher mit ihren Schöpfern sind natürlich rein zufällig.
Aber es gibt auch wirklich schöne Sachen im Café Moskau. Zum Beispiel die Taschen einer Düsseldorfer Designerin (My floating World), den Gemüseschmuck (in Silber und Gold abgegossene Erbsen und Broccolistückchen) und bei dem designorientierten Buchstand wird man immer fündig. Wirklich schräg und lustig ist der Stand von Mama Products mit „festlich-erotische Toastbroten“ (garantiert langlebig) und Serviettenringen für Kaiserschnittgeborene aus gesägtem und bedrucktem Rinderknochen.
Das Ganze ist wie eine große Kita für Erwachsene, wobei man nur das Spielen durch Shoppen ersetzt hat. Das ist absolut zielgruppengerecht, denn am Samstag stand man vor dem Eingang in eine Schlange, wie man sie sonst nur bei ganz heißen Club Acts antrifft.