Der Tiefpunkt der Berliner Museumsgastronomie ist wohl eindeutig die kümmerliche Espresso-Ecke der Alten Nationalgalerie. Integriert in den sorgfältig versteckten Museums-Shop (auch kaum der Rede wert) bietet das Café im Keller genau vier Tische. Den Kaffee bekommt man durch Selbstbedienung über den gleichen Tresen gereicht, an dem auch Bücher und Plakate bezahlt werden müssen, richtigen Kuchen gibt es überhaupt nicht.Was denken sich Museumsplaner nur bei so etwas? Waren die denn noch nie außerhalb von Berlin in einem Museums-Café? Anderenorts sind diese Lokalitäten Treffpunkte für Touristen und Einheimische, Orte an denen das Leben ins Museum kommt und oft auch das Museum zu den Menschen auf der Straße. Gerade in einer „Nationalgalerie“, die mit dem historischen Baudekor und sicher auch mit der ansonsten sehr schönen und teuren Restaurierung/Sanierung durchaus ein deutsches Vorzeigeobjekt sein will und ist, kann man so was nicht machen. Wenn die Nationalgalerie deutschen Kunstpatriotismus repräsentiert, dann ist das Café im Keller einfach nur peinlich. Was sollen die Touristen nur von uns denken?!