ein buntes Kulturerlebnis!

… hübsch zornig: Yoshimoto Nara in der Kreuzberger Galerie Zink

Was für eine Party. Hier musste man sich sehen lassen (am Samstag, 10.2.2007)! Ein illustres Publikum pilgerte in die Galerie Zink, die sich auf den ersten Blick ganz in einen Club mit asiatischer Suppenküche verwandelt hatte. Auf den zweiten Blick erkannte man eine Art Bretterhütte, aus deren Inneren listige Mädchen mit riesigen Augen … (im weiteren Text finden Sie ein Video der Vernissage)von den Leinwänden durch die Fenster blickten. Man musste gebeugt durch die niederen Türen dieser „Berlin-Barake“, gebaut von der Architekten- und Designergruppe „graf.“, eintreten, um dann drinnen eine Hand voll typischer Nara-Bilder zu sehen. Die Portraits sind immer „auch ein bisschen“ Bilder von Yoshimoto Nara selbst, wie im Kunst Magazin Berlin in einem Interview zu lesen war. Wenn er nachts ein Bild malt, dann spiegeln sich seine Gefühle in den Figuren wider. Sie „beschützen sich gegen die Welt, die sie beeinflussen will, sie reagieren auf das, was von außen auf sie zukommt.“
Es ist ihnen eine gewisse Unzufriedenheit anzusehen, aus der eine Energie kommt, mit der Veränderung möglich erscheint. Das macht die Bilder einer breiten Öffentlichkeit zugänglich, die von Anfang an nicht auf die Kunstwelt beschränkt war. Inzwischen erscheint Noshitomo Nara aber zunehmend in seiner erfolgreichen Bildsprache gefangen. Die Bilder werden sprachloser, in sich gekehrter, minimaler und damit vielleicht auch schwieriger.
Sehr spannend ist der Bau der „Berlin Baracke“. Schon durch den Trick mit den winzigen Türen, hat man den Eindruck, in eine private Welt unrechtmäßig einzudringen. Es ist als würde man sich im Innern des Künstlers umschauen, mit seinen Augen sehen, ähnlich wie es im Film „Being John Malkovich“ erzählt wird. Man wird über verschiedene Niveaus durch mehrere Zimmer geführt, vielleicht ein Arbeitsraum, ein Schlafzimmer und ein Wohn/Lebensraum und man schaut durch die verschrobenen Fenster hinaus in die Galerie. Gerade während einer rauschenden Vernissage könnte die Zerrissenheit des Innen und Außen eines introvertierten Künstlers im modernen Kunstmarkt kaum besser dargestellt sein.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Die Ausstellung läuft bis zum 21. April.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen