ein buntes Kulturerlebnis!

… schlecht gereinigt: Fensterputzer an jeder Ecke

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Natürlich ist die Geschichte von den Windschutzscheibenputzern an den großen Kreuzungen in der Innenstadt eine mit langem Bart. Aber es gibt wieder einmal Bewegung in der Wischer-Szene. Die ehemals einheimischen, zu Mauerzeiten sogar endemischen, Wischpunks, die ihre Körper mit soviel Metall durchstießen, dass man Angst hatte, sie würden einem beim Scheibereinigen die Motorhaube verkratzen, wurden in den letzten Jahren fast flächendeckend von polnischen mehr oder weniger punkigen, mehr oder weniger jugendlichen Menschen verdrängt. Seit einiger Zeit kann man nun (z.B. am Kottbusser Tor) eine neue Belegschaft antreffen. Rumänisch aussehende Familienclans (keine Ahnung ob die Vermutung stimmt) haben nun das Geschäft übernommen, lassen aber gänzlich die Arbeitsethik vermissen, die vorhergehende Wischergenerationen an den Tag legten.
Von den gepiercten Kerlen bekam man ein Lächeln geschenkt und ein nettes Herzchen auf die Scheibe gemalt, das sie dann für ein paar Cent wieder wegputzten. Heute nun bekommt man einen bei weitem weniger freundlichen Fleck auf die Scheibe gematscht, der bei Ablehnung der aufgedrängten Dienstleistung einfach auf dem Glas belassen wird. Zum Abschied bekommt man dann noch einen Schlag mit der Hand aufs Autodach. Willigt man widerwillig oder aus Angst vor ansonsten drohender Gewalttaten doch ein, wird der Fleck in eine gleichmäßige Schmiere verwandelt, die einen endgültig der Klarsicht beraubt. Dafür wollen die Leute dann auch noch Geld haben, was nur schwer verständlich erscheint. Gibt man Ihnen trotzdem 50 Cent, wird man noch dafür angemeckert, dass man so geizig ist.

Bleibt nicht mehr als ein seeliger Wunsch: Ich will den klassischen Wisch-Punk wieder auf unseren Straßen sehen! Er vermittelt mir ein Gefühl der Ruhe und Geborgenheit. Vielleicht könnten die auch den anderen eine Unternehmensberatung zugute kommen lassen. Das wäre bestimmt sogar förderfähig.