Heinz Berggruen hat in Berlin Großes vollbracht! Er hat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz seine auf ca. 750 Mio Euro geschätzte Kunstsammlung zu einem symbolischen Preis vermacht, wodurch Berlin zu einem großartigen Museum, dem „Museum Berggruen“ gekommen ist. Seither ist die wunderbare Sammlung, die besonders von Picasso, Klee und Matisse dominiert wird, gegenüber dem Charlottenburger Schloss im Stülerbau in wechselnden Zusammenstellungen zu sehen. Noch jedes Mal, wenn ich in dem Museum war, begeisterten mich die Bilder und die Atmosphäre in dem zum Schlossensemble gehörigen Bau. Leider traf ich Herrn Berggruen nie selbst in seinen Räumen, was durchaus möglich gewesen wäre, denn er pflegte ab und an den Kontakt mit den Besuchern, die er (wenn er merkte, dass sie interessiert waren) mit einigen Hintergründen und Geschichten zu den Bildern ver- oder auch umsorgte. So geschah es als mein Onkel und seine Frau vor ein paar Jahren, dort waren. Sie gingen wohl gut 20 Minuten gemeinsam durch die Räume und sie erzählten danach ganz aufgeregt von dem Treffen mit dem großen kleinen Mann, der auf sie den Eindruck machte, als sei er wirklich auch daran interessiert gewesen, was sie zu den Bildern zu sagen hatten.
Mein Onkel und Heinz Berggruen starben in der gleichen Woche. Vielleicht können sich ihre Geister jetzt im Jenseits noch ein bisschen über Kunst unterhalten.
Heinz Berggruen starb am 23. Februar 2007, im Alter von 93 Jahren in Paris. Er wird am 2. März 2007 eigenen Wunsch auf dem Berliner Waldfriedhof Dahlem beigesetzt.
Nachruf in der Süddeutschen Zeitung.
Interview in seiner Eigenschaft als ehemaliger Student der Humbold Universität.