
Die zweite Ausstellung der kleinen Galerie miope in der Muskauer Straße 47 in Kreuzberg zeigt Fotokunst von hoher Qualität.
Lara Huck dokumentierte das „Hotel Rossija“ in Moskau, das einst als größtes Hotel der Welt den aufgesetzten Prunk des Sovjetreichs ausstrahlte zum Zeitpunkt kurz vor dem Abriss. Es ist das Bild eines sterbenden Gebaüdes, das letzte Röcheln eines berühmten Stras, bei dem noch ein wenig mondäne Luft aus dem Körper strömt, der heute als Bausünde der Chruschtschow-Zeit gilt. Der Komplex steht auf einem der teuersten Baugründe des neuerlich boomenden Moskaus und so wurde aus dem Bauwerk, das mit seinen acht Kilometer langen Fluren Spielort für Spionagegeschichten und Prostitution war ein Spekulationsobjekt.
Die gefühlvollen Bilder sind mit dem Auge einer grafisch Gestaltenden eingefangen. Lara Huck komponiert ihre Bilder und schenkt uns dadurch eine eigene melancholische Melodie aus einer längst verfallenen sozialistischen Zeit.
Hier ein Bericht aus der Zeit (2004).
Achtung: Die Ausstellung läuft nur noch bis zum 23. März.