Alarm bedeutet urspünglich (à l’armes) „an die Waffen“. Es ist das Signal, um nach einem verheerenden Treffer zum Gegenschlag auszuholen: Mobilisiert alle Kräfte – bekämpft den Feind! Beim Katastrophenalarm ist der Feind natürlich nicht zu fassen und genauso wenig bekämpfbar. Das Feindliche ist die übermächtige Bewegung der Natur und neuerdings die vom Menschen aufgewirbelte Natur. Das Zerstörungspotenzial der Katastrophe wird für uns Menschen allerdings gerade dann sehr schmerzhaft und bedrohlich, wenn sich die Naturkräfte mit ihrem Veränderungsdrang (alles fließt!) gegen das Menschgemachte richten. Dabei ist zu erkennen, dass selbst vom Wind umgedrückte Bäume im Wald, ein Flurschaden (= Kapitalschaden) also, als Zerstörung von bewirtschaftetem Land verstanden werden muss. Es ist die Beschädigung einer Ressource, die gleichsam eine Kulturlandschaft darstellt, die vielleicht sogar gegen Totalverlust versichert ist und irgendjemand muss diesen Schaden begleichen. So eine Gedankenkette (quasi eine Alamierungskette) kann einem in den Sinn kommen, wenn man die Großfotos „Nach dem Sturm/Kyrill“ von Claudia Mucha sieht. Deutsche Landschaft – per Definition romantikverdächtig – im Moment der Zerstörung fotografisch ästhetisiert. … … Weiterlesen