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Archiv der Kategorie ‘Berliner Bezirke‘

4. März 2008 11:16:37

… skizzenhaft: 5 Minutes later im KW

5 Minutes Later

Ein Bett von Hans-Peter Feldmann mit dem Titel „…5 minutes later“ (Mixed Media)

Ja es gibt Ausstellungen, die muss man nicht gesehen haben. Eine von der Sorte ist „5 Minutes later“ im KW (Institute for Contemporary Art) in der Auguststraße. Nach der wirklich sehr guten Ausstellung zum Thema Reenactment macht das Haus wohl gerade eine kreative Pause – leider länger als fünf Minuten. Bis auf ein paar Ausnahmen sind alle Arbeiten in der sehr dünnen Ausstellung, Ideenwerke, bei denen es absolut ausreichend ist, wenn man davon erzählt bekommt oder kurz etwas darüber liest. Hingehen zum Gucken kann man sich sparen. Da steht z.B. ein IKEA-Bett mit IKEA-Bettwäsche, das fünf Minuten lang unheimlich künstlerisch belegt wurde und das zerknitterte Ergebnis ist nun namensgebender Teil der Ausstellung. Auf diesem Niveau ist fast alles in den schönen weißen Räumen. Nette Ideen – unnötige Umsetzungen.

Noch bis 09. März 2008

 

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11. Februar 2008 00:02:34

… konspirativ: Die transmediale-Ausstellung verstrickt sich im Konzeptionellen

Standard Time von Datenstrudel

Die selbstgebaute Zeit von Datenstrudel.

Medienkunst lebt fast immer von der dahinter stehenden Idee. Schade, wenn man nichts davon mitbekommt. Glücklicherweise erschlich ich mir (unwissentlich!) die Dienstleistung einer Führung durch die transmediale-Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt, denn nach einem ersten eigenen Rundgang blieben doch die allermeisten Arbeiten für mich im Unklaren. Nun könnte dies bei dem Grundthema „conspire“ ja sogar gewollt sein, doch stellt sich die Frage nach dem Sinn einer Ausstellung, wenn die meisten Besucher (den Anderen ging es genauso – ich fragte einige) aus der Konspiration des Verstehens ausgeschlossen werden. Die Tür zur wissenden Gruppe kann in dieser Ausstellung nur durch die Vermittlung eines „Mediaguides“ geöffnet werden, wenngleich auch dieser meist nicht wirklich zur umfassenden Auskunft befähigt ist, da auch dem Team kaum Informationen aus den Händen der Künstler zur Verfügung steht. Überhaupt scheint es einige organisatorische Probleme bei der Zusammenstellung gegeben zu haben. Bei einer Arbeit fehlte während der ersten Tage die notwendige Datenbankverbindung, bei einer anderen … … Weiterlesen

 

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25. Januar 2008 19:31:21

… nazifiziert: Jonathan Meese und Georg Baselitz bei CFA

meeseausstellung.jpg

Photo: Jan Bauer von der CFA-Website

Die beiden sehr deutschen Künstler Georg Baselitz („der Alte“) und Jonathan Meese („der Junge“) haben beide an einem 23. Januar Geburtstag. Welch gute Idee, an diesem Tag eine Vernissage mit beiden in einer Kombinationsausstellung zu machen, zumal es durchaus mehr Parallelen in ihren Arbeiten gibt, als nur den gemeinsamen Geburtstag. Zwei Künstler als Exemplare zweier Generationen, die sich tatsächlich auch generationstypisch generieren. Vorbilder ihrer Zeit sind sie, malen deren Abbilder, in die ähnliche Nachbilder vergangener Zeiten hineinblenden.

Es scheint so, als könnte sich der deutsche Künstler nur im Spannungsfeld zu Hitler definieren. Diese Ausgeburt des Bösen, die selbst als Künstler begonnen hat, und die in ihrem weiteren Verlauf eine Saite im deutschen Volkskörper zum Schwingen brachte, deren Nachhall noch lange nicht verklingen wird. Alle Deutschen sind sensibel auf diesen Misston und Künstler (besonders männliche) sind es noch viel mehr. Bist du Deutscher und Künstler musst du darüber nachdenken, was die Kunst unter dem Leitbild des Deutsch-Sein angerichtet hat. Der nationalsozialistische Faschismus als reale Ausformung einer Ideolgie steht quasi als Extremstumsetzung einer Kunstwelt am einen Ende des Möglichkeitenfeldes von konzeptionellen Entwürfen. Sowohl Baselitz in jungen Jahren, wie auch Meese in seinen jetzigen selbigen, scheinen auszuloten, wo ihre Positionen in diesem Feld liegen. Weil die anderen Pole oder Eckpunkte im Spannungsfeld der Menschlichkeit (oder Menschhaftigkeit) viel schwieriger … … Weiterlesen

 

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13. Januar 2008 19:54:51

… bunt: Norbert Biskys Farben am See sehen

Grunewaldsee

Grunewaldsee?

Nach einem Spaziergang durch die als Unesco Weltkulturerbe eingestufte „Parklandschaft Neuer Garten“ am Heiligen See in Potsdam, leuchtete der Jungfernsee in der Nähe der Glienicker Brücke in unglaublichen Farben. Mit diesem Lichteindruck ging ich dann schon bei Dunkelheit am heutigen letzten Tag in die Norbert Bisky Ausstellung „Ich war’s nicht“ im Haus am Waldsee und fühlte mich kontinuierlich von Blau, Orange, Gelb und Rosa getragen.

bisky_drahtzieher_72dpi.jpg

Drahtzieher, 2007, Öl auf Leinwand, 280x400cm
Courtesy GALERIE CRONE, Berlin; Leo Koenig Inc., New York,© VG-Bild Kunst Bonn 2007
Foto: Bernd Borchardt

Besonders aufschlussreich ist der Audio-Video-Guide, der im Wesentlichen aus einem langen Gespräch zwischen der Kuratorin Dr. Katja Blomberg und Norbert Bisky besteht. Er spricht darin, teils in der gehängten Ausstellung, teils im Atelier, vorallem über seine formalen Interessen, … … Weiterlesen

 

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11. Januar 2008 13:21:32

… eine künstlerische Wiederholung: History Will Repeat Itself im KW

Artur Żmijewski, 8006

Artur Żmijewski, 80064, video still, 2004, Copyright: Artur Zmijewski

Schon mal was von „Reenactment“ gehört? Ich war nicht wirklich vertraut damit, aber mit Reenactments (Wiederaufführungen) werden in letzter Zeit sehr interessante, künstlerische Experimente zwischen Selbsterfahrung, Gesellschaftsspiegelung, Geschichtsaneignung, Therapie, Konfrontation, Erinnerung und Manipulation durchgeführt.

Die Ausstellung „History Will Repeat Itself“ im KW (leider schon fast vorbei) ist eine Zusammenfassung unterschiedlicher Praktiken des Reenactments aus verschiedenen Zeiten. Man bekommt den geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhang erklärt und kann sich (muss sich) ausführlich mit den vielen Exponaten, die fast immer in Form von Videofilmen in Kombination mit einer Installation vorliegen, widmen. Die Kuratorinnen Inke Arns, Gabriele Horn und Co-Kuratorin Katharina Fichtner haben diese Kunstströmung sehr gut erfasst und angenehm präsentiert.

Unter den Arbeiten finden sich einige wirklich verstörende Experimente. So zum Beispiel die Dokumentation von Artur Żmijewski, der einen alten Mann, der zur Nazizeit im Konzentrationslager eingesperrt war und davon noch die tätowierte Lagernummer auf dem Unterarm trägt, überredet, sich diese Nummer auffrischen zu lassen. Der Film zeigt …

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10. Januar 2008 12:34:00

… 100 Jahre Tod: Max und Moritz sind dennoch quicklebendig

Max und Moritz, Peter Pankow (rechts) und Torsten Holzapfel (links)

Max und Moritz, Peter Pankow (rechts) und Torsten Holzapfel (links). Foto: Günther G. Feld.

Pünktlich zum hundertsten Todestag von Wilhelm Busch startete gestern die Premiere zu „Max und Moritz“ im Theaterprojektraum F40. F40 ist die gemeinsame Spielstätte von Theater Thikwa und dem Englisch Theater Berlin. Erstmals wurde nun unter der Leitung von Günther Grosser eine gemeinsame Inszenierung auf die Bühne gehievt.

Die Schauspieler im mehr oder weniger festen Ensemble des Theater Thikwa sind mehrheitlich mehr oder weniger behindert. (Oder muss man heutzutage „körperlich-geistig benachteiligt“ sagen?) So auch die beiden Akteure in den Rollen von Max und Moritz Peter Pankow und Torsten Holzapfel, die allein durch ihre äußerlichen Merkmale schon als Idealbesetzung erscheinen. Der eine klein, dick, knuddelig, der andere lang, dünn und eckig. Dergestalt treiben sie ihr Unwesen und werden manchmal von ihrem Wesen getrieben, denn bis ins letzte Detail ist die Theaterarbeit mit den beiden sicher nicht planbar. Das macht aber gerade den Reiz und die Komik …
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7. Januar 2008 23:10:43

… antialles mit Herz und Verstand: HipHop/Reggae mit Migrationshintergrund

Fayez Faylasuf

Fayez Faylasuf preist seine CD an.

Apropos fliegende Händler: Wir sitzen im sehr angenehmen Avril im Körte-Kiez vor einer recht ansprechenden Nudel mit Flußkrebsen und Butterpaprikastreifen in Pernot-Tomatensauce. Neben uns feiern ein paar vorzeigemäßig integrierte Türken den Geburtstag eines, in einem Wollpulli mit großen Rauten drauf dasitzenden, Attillas, der aus einem seiner Geschenke einen anderen Pulli mit anderen Rauten drauf auspackt und sich sehr darüber freut. Da kommt Fayez Faylasuf an unseren Tisch, der uns mit guter Laune und rollenden HipHop-Lyrics seine CD anpreist. Das macht er nicht ungeschickt und so kaufe ich ihm die signierte und nummerierte Scheibe #3963 (von limitierten 5000) mit dem Titel „Herz und Verstand“ ab. Hip Hop und Reggae sei es, sagt er, gesungen auf … … Weiterlesen

 

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6. Januar 2008 15:57:27

… Social Cooking Romania: Lebenswelt am Rande Europas in der NGBK

SocialCookingRomania

Blick in die Ausstellung in der NGBK. Man muss viel Zeit mitbringen, wenn man von den vielen Videoarbeiten was mitbekommen will.

Social Cooking Romania in der NGBK ist eine stark dokumentarische Gruppenausstellung. Der Blick der Künstler/innen fällt fast immer ins Soziale Mit-, Für- und Gegeneinander der Rumänen und der dort lebenden ethnischen Minderheiten. Es sind Fotos, Tondokumente und vor allem Filme rund um das Thema Kochen-Essen-Nahrung, anhand derer man viel über die Gesellschaft des neuen EU-Mitgliedslands und dessen Vergangeheit lernen kann.
So habe ich zum Beispiel erfahren, dass es 1954 große Hungerprobleme im Land gab und dass der Bevölkerung mit Sonnenbumen- und Kürbiskernen als Nahrungsmittel geholfen wurde. Das hatte damals zur Folge, dass alle Straßen und Plätze mit Schalen überfüllt waren, was zu dem Folgeproblem des extrem starken Zuwachses von Schädlingen führte. Allerdings fühlten sich die Kürbispflanzen …

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6. Januar 2008 12:42:49

… glatt und kalt: Zeit für den Themenabend Winterreise

Blonder Engel

Blonder Schutzengel in Ketten wacht mit mäßigem Erfolg über den überfrierenden Gehweg in der Oranienburger Straße.

Es muss vor vier oder fünf Jahren gewesen sein. Die früh einsetzende Dunkelheit arrangierte sich mit einem leichten Temperaturanstieg und auf den noch gefrohrenen Boden fiel allmählich eher Regen als Schnee. Wir fuhren ins Eiszeitkino und schauten uns den Inuitfilm „Atanarjuat – die Legende vom schnellen Läufer“ an. Das großartige Epos komplett in Inuitsprache brachte uns weit weg in eine alte und vor allem eiskalte Welt. Als wir nach dem Film wie benommen auf die Straße traten konnten wir uns kaum auf den Füßen halten. Die gesamten Straßen und Gehwege waren mit einem millimeterdicken Eispanzer überzogen. Wir schlidderten zum Wagen, der zum Glück nur … … Weiterlesen

 

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5. Januar 2008 16:15:06

… Neue Heimat: Nur noch bis Montag!

Michael Sailstorfer

Michael Sailstorfer – T 72, 2007 – Courtesy Johann König, Berlin – © VG Bild-Kunst, Bonn 2007

Für Alle, die noch nicht dort waren: Die wirklich super interessante Ausstellung in der Berlinischen Galerie „Neue Heimat – Berlin Contemporary“ (siehe Bericht) läuft nur noch morgen und übermorgen. Sie wird übrigens flankiert von der ebenfalls sehenswerten Ausstellunge „Grafik im Licht„. Also: Jetzt oder nie mehr! (Man könnte meinen, ich bekäme was dafür.)

 

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