In den Nachrichten und in Facebook oder anderen Sozialen Medien werden nach jedem fürchterlichen terroristischen Anschlag irgendwo in der Welt Bilder der Wahrzeichen der Hauptstädte gezeigt und geteilt, die mit Nationalsymbolen beleuchtet werden. Nach dem Anschlag in Nizza erscheint das Brandenburger Tor in der französischen Trikolore, jetzt nach dem Anschlag in Istanbul, wird die türkische Fahne unter die goldene Quadriga gestrahlt. Ebenso verfährt Paris mit dem Eifelturm und London mit der Tower Bridge.
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Ich verstehe natürlich den Impuls zur Solidarisierung mit den Opfern von Terrorakten und begrüße das selbstverständlich und bin auch gewillt, darin eine Äußerung des empathischen Humanismus zu sehen. Aber warum werden dazu weltweit die Nationalsymbole der Staaten/Länder benutzt, in denen die Anschläge stattfinden?
Manchmal mag die Nationalsymbolik ja noch ganz gut funktionieren. Beispielsweise steht die französische Trikolore nach früheren anderen Farbsymbolik-Zuschreibungen heute als Symbol für die Revolution mit dem Leitspruch „Liberté, Égalité, Fraternité“, die immerhin im Zeichen grundlegender Werte und Ideen der Aufklärung geführt wurde. Bei der türkischen Flagge, die in direkter Folge der Flagge des osmanischen Reichs Verwendung fand, kann über die moderne türkische Nationalhymne noch ein Bezug zur freiheitlichen Menschlichkeit hergestellt werden. Dort heißt es:
„O Halbmond, ewig sieggewohnt // Scheine uns freundlich // Und schenke Frieden uns und Glück, // Dem Heldenvolk, das dir sein Blut geweiht. // Wahre die Freiheit uns, für die wir glühn, // Höchstes Gut dem Volk, das sich einst selbst befreit.“
Aber dennoch möchte ich mir die Nationalsymbole nicht als Automatismus zur Soli-Bekundung aufdrängen und unterschieben lassen. Die Frage ist doch, warum sollten die Nationalstaaten als die Angegriffenen gelten, denen andere beistehen möchten? Die Symbolik legt jedenfalls nahe, dass Deutsche Türken beistehen, doch ist nicht vielmehr die liberal-freiheitliche Gesellschaft angegriffen, die eben gerade supra-national humanistische Standards setzt und international zusammenhalten muss gegen die Ideologie des fanatischen Hasses? Mir wäre lieber der Symbolgehalt würde transportieren, dass Berliner/innen, egal woher sie kommen, Menschen in Istanbul beistehen, egal woher diese kommen.
Mir ist bewusst, dass damit zu viel von einfacher Symbolik gefordert wird, aber wir müssen dennoch aufpassen, dass nicht die Nationalisten als legitimierte Gegner zum religiös-ideologisierten Terror angesehen werden. Wäre es so, hätten die Terroristen mal wieder erreicht, was sie wollen: Sie wollen Menschen spalten verunsichern und in Gruppen teilen, die sich alle gegenseitig hassen und bekriegen. Nationalismen wirken dabei wenig versöhnlich.
Dennoch: Ich gebe mir Mühe und ich versuche beim Gedanken an die Opfer nicht nationale Unterströmungen zu fühlen, sondern menschlich. Und ich erkenne, dass Berlin das eigene Stadtwahrzeichen türkisch kleidet, was zumindest ein eindeutiges Zeichen gegen die eigene Überhöhung des Wahrzeichens als deutsches Nationalismus spricht.
Vielleicht war es die erste Einlassung zum Thema auf einer Berliner Bühne, vielleicht nicht, als der Schauspieler Christopher Nell in seiner Rolle als Mephistopheles in Robert Wilsons Faust-Inszenierung am Berliner Ensemble am Sonntag in der Studierzimmer-Szene („Das also war des Pudels Kern!“) den Namen des frischgewählten US-Präsidenten unterbrachte: „Das Etwas, diese plumpe Welt / So viel als ich schon unternommen. / Ich wusste nicht ihr beizukommen / Mit Wellen, Stürmen, Schütteln, Brand – / Geruhig bleibt am Ende Meer und Land!“ Aus Brand wurde Trump, der Reim war dahin, aber eines klar – noch nicht einmal wenn der Teufel sich seiner annimmt, wird er der Welt beikommen. Das ist tröstlich. Ob am Ende Meer und Land ruhig bleiben, hängt auch von anderen ab: Du musst dich um die Demokratie kümmern, sonst wird sie dich verlassen.
Im übrigen war es eine Freude, Robert Wilson wieder dabei zuzuschauen, wie er mit seinem Konzept der vollen Gleichwertigkeit aller Elemente – Licht, Ton, Text, Bühnenbild, Kostüme, Maske, Musik – immer erneut den Kampf aufnimmt gegen die gängige diktatorische Dominanz des Textes auf den Bühnen. Und auch mit diesem Faust I + II trägt er einen gloriosen Sieg davon. Möglicherweise ist diese stark durchironisierte Version jedoch der Abgesang einer Epoche; es scheint nämlich ernst zu werden, die ironische Haltung der vergangenen dreißig Jahre wird da nicht mehr die richtige sein.
Die abc wird bestimmt von Österreicherinnen: Eva Grubinger dominiert den Bereich der Installationskunst, die fast gänzlich von einer Bondage-Affinität infiziert zu sein scheint und Lisl Ponger führt mit großer ästhetischer Präzision die notwendige selbstkritische Aufarbeitung westlicher Überheblichkeit gegenüber aller nicht-europäischen Kunst seit der Zeit des Kolonialismus an, wobei sich auch Künstler*innen nie zu schade waren, sich hemmungslos am „Exotischen“ zu bedienen.
Texte zur Promotion von Kunstmessen sind meistens Kunstwerke im Verbinden des Unverbundenen und in sofern ganz nah am eigentlich Wortsinn des Textens – dem Schaffen von Texturen. Auf der Website des Berlin Art Week steht über die „Positions Berlin“: „Bei den hier ausgestellten Kunstwerken geht es nicht darum, den Trends hinterher zu laufen, sondern um Relevanz und Aktualität. Starke junge und etablierte zeitgenössische Arbeiten sowie Werke der klassischen Moderne werden nebeneinander präsentiert, überholte Kategorisierungen schüttelt die Messe somit ab und eröffnet lieber neue Perspektiven.“
Die Sardac Gallery aus London baut in der Präsentationsbox einen überzeugenden Kunstraum für Stephen oder Steve Goddard. Seine versehrten Schädel bringen die menschlichen Wundmale des frühen letzten Jahrhunderts eindrücklich mit den menschlichen Verwerfungen der Gegenwart zusammen. Die Menschen, die heute vor den traumatisierenden Kriegen flüchten, kommen genau aus den Ländern, die am Ende des 1. Weltkriegs nach den Machtinteressen des Westens auf dem Reißbrett entworfen wurden. Der Schrei nach Empathie kommt einem in der dunkelbraunen Galeriebox trotz des ganzen Kunsttrubels drumherum erstaunlich nahe.
Die kleine Galerie Mönch aus der Berliner Vorstadt beim Übergang nach Spandau zeigt einen jungen interessanten Künstler, der offene Fäden von Moholy Nadge und Roman Signer aufnimmt. Friedrich Gobbesso baut Experimentieranlagen in denen Wasser, Licht, Töne undSchwarzpulver aufeinandertreffen und erzeugt so Fotogramme, die Abbilder des Unsichtbaren sind: Wir sehen Schwingungen und Kraftlinien.
Ich freue mich auf die Vernissage im Nachgang zur Positions in der Galerie schon am 1. Oktober.
Wie fast in jedem Jahr arbeite ich mich bei den Kunstmessen während der Berlin Art Week von Tag zu Tag qualitativ nach oben. D.h. der Weg führt dieses Jahr vom Kraftwerk mit der nicht offiziell zur Art Week gehörenden „Berliner Liste„, die sich als „Kunstmesse für Endecker“ versteht über den Postbahnhof, wo die „Positions Berlin Art Fair“ stattfindet zur „abc art berlin contemporary“ in den Hallen am Gleisdreicek. Das fühlt sich dann an wie eine Wanderung, bei der man im Tal anfängt und aus dem man manchmal einen schönen Blick genießen kann, dann über Pässe und Höhenwege geht, die schon viel Schönes haben, um dann später in der Gipfelregion ein paar wirklich spektakuläre Ein- und Aussichten zu genießen.
Über die Berliner Liste sollten Interessierte schnellen Schrittes gehen und können gezielt ein paar Galerien und Künstler aufsuchen, ohne sich lang ablenken zu lassen. Mir sind aufgefallen:
Kalashnikovv Gallery aus Johannesburg, South Afrika – Die Galerie wird demnächst in Berlin neu eröffnen und ausschließlich Künstler/innen aus Afrika vertreten. Damit füllt die Galerie wahrscheinlich die letzte existierende Lücke im Berliner Kunstmarkt und dafür wird es in diesem Fall auch endlich Zeit! Die Galerie zeigt auf der Berliner Liste unter anderen den Künstler Jason Bronkhorst, dessen Bilder mühelos aus allen anderen herausstechen. Für mich die stärksten Bilder auf der ganzen Messe! Ich bin sehr gespannt auf die Eröffnung der Galerie im Herbst.
Die Künstlerin Marie-Lou Desmeules dürfte schon einigen bekannt sein, weil ihre Kunst schon ziemlich durch die sozialen Netze gepusht wurde. Sie ist eine der Vertreterinnen des neueren Body Paintings, das grundsätzlich die Kleidung mit als Malgrund verwendet. Bei Ihren Promi-Portraits wird wunderbar überhöht, in welch selbstsüchtigen Abhängigkeitsverhältnis die Beteiligten (Promi und Künstlerin) bei diesem Prozess stehen. Künstliche Bedeutungsaufladung durch Kunstüberformung. Eigentlich verlieren alle dabei einschließlich der Betrachtenden und das hat gemeinsame Größe, denn wir sind ja alle längst jenseits der Peinlichkeit.
Bei Urban Spree Galerie ist Hendrik Czakainski zu sehen, der in Berlin auch schon im Rahmen des Andropozän Projekts im HKW prominent zu sehen war. Seine Modellbauten von ausufernden Slam-Siedlungen sind gleichermaßen faszinierend und bedrückend. Für mich einer der Künstler, der den Trend zur stark dreidimensional erweiterten Leinwand überzeugend anführt.
Und ich möchte auf Xavier Krylik aufmerksam machen, der in streng konzeptioneller Kühle mehrere Ebenen der urbanen Gegenwart in seinen Bildern übereinander schichtet. Den Grund bilden entweder die eher abseitige Architektur Berlins oder gleich vermüllte Ecken in den Kiezen. Dort gefundene Gegenstände – oder sind sie doch eher aus der großen 3D-Datenbank des Web? – legt er präzise frei, sortiert sie säuberlich nebeneinander und projiziert darauf omnipräsente (Marken-) Zeichen unserer Warenwelt und der Protestkultur.
Erschreckend wie viele gesellschaftliche Aspekte in den 1920er Jahren den heutigen Verhältnissen ähnlich sind: Die Zeiten scheinen im Umbruch zu sein, verlässliche Systeme brechen zusammen, die Finanzmärkte spielen verrückt, der Nationalismus erscheint vielen als Lösung der globalen Probleme. Dazwischen sind einige Forscher/innen, die in großen Schritten den technologischen Fortschritt begehen – heute spricht man vom Einsatz „disruptiver Technologien“. Erschreckend ist dieser Befund deshalb, weil wir wissen, dass nach der Zeit des Experimentierens im letzten Jahrhundert der europäische Faschismus die Oberhand gewann und die Nazis sich mit ihrer Schreckensherrschaft über alle andern erhoben.
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Mit der Uraufführung „Transcendence“ im English Theatre Berlin bringt der Autor Robert Marc Friedman diese Zeit des Umbruchs mit vielen kurzen Szenen auf die Bühne. Albert Einstein arbeitet an seiner Allgemeinen Relativitätstheorie, Max Planck an der Quantentheorie und damit entsteht eine völlig neue Art des Denkens, die die Welt in den Grundwerten verändert erscheinen lässt. Das mathematisch-philosophische Spekulieren und Theoretisieren wird wissenschaftlich und löst das dagegen banal wirkende Messen und Überprüfen ab. Parallel explodiert das ästhetische Empfinden, was besonders in der Entstehung der „Neuen Musik“ ihren Widerhall findet. Autoren wie Franz Kafka gehen den Schritt vom Fabelhaften zum Psychodelischen, und Sigmund Freud fügt der Menschheit die dritte große Kränkung zu (nach 1. Kopernikus: Die Erde ist nicht der Mittelpunkt der Schöpfung – 2. Charles Darwin: Der Mensch ist nur ein weiterentwickelter Affe) nämlich in „Das Ich und das Es“, dass der Mensch noch nicht einmal Herr des eigenen Willens ist.
Gesucht wird also die Leitlinie, an der sich die Welt und jede/r Einzelne entlanghangeln könnte. Hilft der Rückgriff auf Kant noch? Was bedeutet relativ meine eigene Verantwortung? Gibt es eine gültige Ethik? Wer soll darüber verhandeln und wie soll man sich entscheiden, wenn man vor die Wahl gestellt wird: Mach mit und gestalte die Welt oder privatisiere als Gutmensch. Stellt man sich derzeit nicht genau diese Fragen wieder?
Im Stück werden solche Entscheidungsprozesse im Fokus der Vergabe des Nobel Preises verhandelt: Politische und strategische Interessen kämpfen im Nobel Komitee gegeneinander. Auch das kommt einem auch aus heutiger Sicht sehr bekannt vor, wenn man an die Vergabe des Friedens-Nobel-Preis für Obama und die EU denkt. Wer hatte da wohl mit welchem Interesse die Finger im Spiel? Und wie „neutral“ sind die Schweden da mit der Vergabepraxis?
Premiere von „Transcendence“: Freitag, 20. November 2015 im English Theatre Berlin (Sprache: englisch!)
Kleine Anmerkung: Günther Grosser, der auch Autor in diesem Blog ist, ist der Regisseur der Inszenierung. Ich bin bei der Produktion im Designteam beteiligt – alle Videoprojektionen und die Musikauswahl sind von mir.
Seit ich die Wrangelstraße kennengelernt habe, fühle ich mich der Familie Çalışkan verbunden, die ich liebevoll und politisch unkorrekt „meine Gemüsetürken“ nenne. Im Frühsommer 1992 bin ich zum ersten Mal morgens bei herrlichem Sonnenschein durch ihre Ladentür gegangen und habe eine Netzmelone gekauft, die ich einige Häuser weiter zu einer Frühstückseinladung mitbrachte. Bei meiner Freundin kam die Melone zwar nicht gut an, weil Melonen grundsätzlich bei ihr nicht gut ankamen, aber ich war vollkommen begeistert: diese Frucht war tatsächlich reif und super aromatisch!
Heute, viele Jahre später, bin ich mit der Freundin von früher verheiratet und wohne, nach einigen Umzügen, gleich um die Ecke von eben diesem Gemüseladen „Bizim Bakkal“, was übersetzt „Unser Lebensmittelgeschäft“ heißt. In den 24 Jahren, in denen ich immer am liebsten mein Gemüse hier gekauft habe, habe ich mehr oder weniger die ganze Großfamilie kennengelernt – 4 Generationen. Sie alle haben mit und über diesen Laden ihr Leben in Berlin aufgebaut. Sie wohnen zum Teil in der Nähe oder haben benachbarte andere kleine Geschäfte eröffnet, die ihrerseits den Kiez gestalten und liebenswert machen.
Jetzt nach 28 Jahren hat der Gemüseladen die Kündigung bekommen! Das Haus wurde an einen Investor verkauft und der will Kasse machen. Es soll saniert und schöner werden und da ist kein Platz mehr für einen netten, kleinen Gemüseladen. Da es ein normaler Gewerbemietvertrag ist, kann fristlos gekündigt werden, und deshalb wird die Familie zum 1. 30. September rausgeworfen.
Als der Chef (2. Generation) mir das im Laden erzählt hat, war ich wirklich schockiert, denn an diesem Laden mache ich einen beträchtlichen Teil meines Heimatgefühls als Kreuzberger fest. Der Laden speist einen wesentlichen Teil des Wir-Gefühls hier im Kiez und deshalb geht es hier ums Grundsätzliche! Wird Bizim Bakkal verdrängt, werden wir verdrängt!
Dieser Kiez rund um die Wrangelstraße ist nicht einfach irgendein Investitionsgebiet, dessen Existenz der Bereicherung von Immobilienfirmen dient. Wenn die Gegend hier langsam prosperiert, dann entstand dieser Wertzuwachs durch unser Zusammenleben. Wir alle haben diesen Kiez aktiv gestaltet und deshalb haben wir den Mehrwert geschaffen, den wir nun als Rendite in Form von Menschlichkeit ausgezahlt bekommen wollen. Wir geben unsere Nachbarschaft nicht für Investoreninteressen preis. Wir lassen uns die Rendite nicht von jetzt aufspringenden Immobilienfirmen wegschnappen, sondern diese Rendite muss der Gemeinschaft derjenigen zu Gute kommen, die hier leben. Und zu Gute kommt es uns, wenn wir weiter hier leben können.
Zur Erklärung, was ich damit meine: Kurz nach der Einführung des Euro, haben wir von studio adhoc als Anwohner gemeinsam mit den Gewerbetreibenden des Wrangelkiez’ und dem gerade erst gegründeten Quartiersmanagement eine Werbeaktion gemacht, die unter anderem zum Ziel hatte, gegen den Verfall und den Leerstand von vielen Läden in der Gegend anzugehen. Wir wollten verhindern, dass die Straße immer weiter herunterkommt, und wollten die einzigartige, kleinteilige und multikulturelle Ladensituation und das damit verknüpfte Wesen der Straße erhalten. Auch „Bizim Bakkal“ war mit dabei. Es war in dieser Zeit noch nichts davon zu spüren, dass nur wenige Jahre später plötzlich alles irre hipp sein könnte. Damals ging es darum, sich gegen den Verfall zu stellen. Das haben wir alle gemeinsam geschafft – auch mit den Vermietern und Besitzern an unserer Seite.
Heute geht es darum, sich gegen den Ausverkauf zu stellen. Es darf nicht sein, dass auf Kosten der Gemeinschaft Kasse gemacht wird und dabei Familien, die hier Jahrzehnte lang wesentliche Säulen des Zusammenhalts waren, auf der Strecke bleiben!
Der Kiez ist jetzt extremem Gentrifizierungsdruck ausgesetzt. Die Mieten sind hier innerhalb weniger Jahre so stark gestiegen wie nirgendwo sonst in Berlin und viele Läden haben schon mehrfach den Besitzer gewechselt. Die Lebensmittelgeschäfte, über die sich die Einheimischen versorgen, verschwinden und alle Arten von Geschäften, die im weitesten Sinne auf Tourismus ausgelegt sind, kommen. Außerdem wurde und wird überall saniert – immer mit vollem Programm, denn nur dann kann man hinterher Phantasie-Mieten verlangen: Das Zauberwort heißt „Energetische Vollsanierung“. Darüber können geldgeile Investoren am besten alle Mieter rausekeln um dann die Wohnungen neu zu schneiden. Die neue, solvente Zielgruppe hat andere Ansprüche: schöne offene Küchen und große Bäder. Nur so können die Wohnungen dann meistbietend verkaufen oder vermietet werden.
Wir müssen uns jetzt wieder als Anwohner gemeinschaftlich dagegenstellen!
Seid dabei: Mittwoch den 3.6. auf der Wrangelstraße 77 bei Bizim Bakkal um 19 Uhr. Wir müssen zeigen, dass wir weiterhin Bizim Bakkal bei uns haben wollen!
Der Fall findet nun ein Echo in den Medien:
Nachtrag am 10. Juni:
Inzwischen hat sich die Nachbarschaftsinitiative > BİZİM KIEZ < gegründet, die versucht Bizim Bakkal zu retten. Jeden Mittwoch um 19:00 Uhr ist bis auf weiteres eine spontane Kundgebung und Informationsaustausch vor dem Laden in der Wrangelstraße 77. Weiteres auf der Website www.bizim-kiez.de
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