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3. Februar 2011 20:52:46

… angeschaut: Billy Wilder and lovely Shirley

Billy Wilder, in Polen geboren, Jude, späterer US-amerikanischer Meisterregisseur, schaut seit beinahe neun Jahren von der rosarot eingefärbten Filmwolke auf die Erde nieder. Und was sieht er dort: Seine Filme, vor allem in den 40-er bis 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts gedreht, werden immer noch gezeigt. Das Publikum besucht die Retrospektiven (Sehnsucht nach Qualität), wie jetzt im Kino Babylon, amüsiert sich über seine Komödien und hört fasziniert den schnellen, intelligenten und frechen Dialogen „seiner“ Schauspieler zu. Gestern lief „Das Appartement“: Der kleine Versicherungsangestellte C. C. Baxter, gespielt vom Super-Komödianten Jack Lemmon – hier noch glatt und faltenlos – arbeitet in einem größeren Unternehmen und „vermietet“ seinen Vorgesetzten, auf deren freundlichen, aber direkten Druck hin, seine Wohnung für gelegentliche Schäferstündchen mit ihren jeweiligen, meist aus der eigenen Firma stammenden, Freundinnen. Seine Bosse geben sich zunächst sozusagen die Klinke bzw. den Wohnungsschlüssel in die Hand und später Baxter dafür die Möglichkeit Karriere zu machen, also seinen Platz im Großraumbüro gegen ein kleines Zimmerchen mit Grünpflanze einzutauschen. Dabei ist Baxter auch nahe dran, seine kleine, aber immer größer werdende Liebe zur anmutig-herzlichen Fahrstuhlversuchung des Versicherungs-Hochhauses zu opfern. Die überaus aparte Shirley MacLaine zeigt in dieser jungen Frau, die in der Fahrstuhlrolle zwar ein wenig naiv angelegt ist, dennoch aber eine zurückhaltende Kraft, mit der sie auch die diversen Auf und Ab in ihrem Leben gemeistert hat. Der Film lebt aber vor allem von Jack Lemmon, er starb 2001, der sich als Baxter Witze machend durch’s Leben windet, kämpft, gewinnt, verliert, aber letztlich Gesicht und Rückgrat zeigt.

Billy Wilder wollte mit diesem Film keine Komödie drehen und es gibt einige Szenen, da überdeckt die dargestellte Heuchelei und Verkommenheit sogenannten gutbürgerlichen Lebensstils auch jedes Lächeln. Dennoch überwiegt das witzige, humorige, komisch-tragische und letztlich das gute im Menschen. Die Wilder-Retrospektive endet am 6. Februar. Wer sich also den spritzigen Streifen „Das Appartement“ (Original mit deutschen Untertiteln) noch ansehen will, kann das am 5. Februar, 22:00 tun.

 

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2. Februar 2011 19:24:46

… Bitte: Journalisten voran!

Die Medienlandschaft in Berlin und Deutschland befindet sich zweifellos im Umbruch. Die Zeitungen kämpfen um Auflage und manchmal um’s Überleben. Das Internet eröffnet völlig neue Möglichkeiten der Kommunikation, erfasst abwandernde traditionelle, aber auch neue Leserschichten, ermöglicht eine bisher nicht gekannte Geschwindigkeit in der Berichterstattung, hat aber auch Schattenseiten hervorgebracht. Diese äußern sich z.B. darin, dass manche Leser glauben, sich im Dunkel der Anonymität ihrer Kopfgeburten und Aggressionen entledigen zu können, während andererseits Anbieter von Internetseiten mit der Begründung, ein gutes soziales Werk zu tun, das exzessive Sammeln persönlicher Daten mit einem geschäftlichen Ziel verbinden wollen. Hier sind Änderungen im System(?) unausweichlich und die Meinung der Experten gefragt. Wer aber ist ein Experte, wer ein guter Journalist?

Die Berliner Blätter berichten in diesen Tagen – um nur zwei Beispiele zu nennen – über die Räumung in der Liebigstraße 14 und die geplante Umgestaltung der Kastanienallee. Der TAZ von heute war die Entwicklung in der Liebig sogar einen Life-Ticker wert, der einen gemischten Eindruck aus Tagebuch, Kriegsberichterstattung und politischem Dschungelcamp vermittelt. Schlagzeilen kann man mit den beiden genannten Ereignissen zweifellos machen – mit Besetzung, Protest, Gewalt, Gentrifizierung jederzeit – weil es auch wichtige, exemplarische Themen für die Großstadt Berlin sind, die sozial immer gespaltener wird.

Zeitungsjournalisten verfertigen wunderbare Analysen über die Lage der Welt im allgemeinen und die Berlins im besonderen. Jedoch: Was ist aber mit den konkreten Themen, die jedem Berliner täglich auf den Nägeln brennen, ihn beschäftigen und beeinträchtigen. Warum geht nicht mal einer von den Zeitungsprofis bei so einem Thema richtig konkret in die Tiefe?
Beispiel Nr. 1: Kosten im Gesundheitswesen. Eine Packung Neo Angin Halstabletten kosteten Mitte Januar 2011 in meiner Apotheke 8,10 € (das sind 15,85 DM!!). Wie kann es sein, dass 24 Stück dieser Tabletten so teuer sind? Hat sich schon einmal ein Jounalist mit der Frage beschäftigt, wie hoch die Herstellungskosten für Medikamente sind und wieviel der Hersteller, der Großhändler bzw. Lieferant und die Apotheke dabei verdienen? Millionen Deutsche werden durch ein kostenmäßig ausuferndes Gesundheitssystem täglich und über Gebühr zur Kasse gebeten. Wäre das nicht mal eine knallharte und konkrete Recherche wert?
Beispiel Nr. 2: Versicherungen und Banken. Millionen Deutsche haben Lebensversicherungen abgeschlossen, viele mit Auszahlungen am Laufzeitende. Wieso ist es den Versicherungsunternehmen immer noch möglich, ihre Verträge bzw. Policen so schwammig zu lassen und dem Kunden keine klaren Aussagen zu liefern. Einfache Fragen: Betrag X wird eingezahlt. Wieviel Provision/Kosten nimmt sich die Versicherung? Wieviel bleibt für den Kunden? Wo ist die Transparenz?! Vor kurzem lief in den Medien eine Werbung mit einem DT-Schauspieler, der im Spot sinngemäß meinte: Sie sollen mich nicht verunsichern, sondern versichern. Was nützt ein Ombudsmann, der, wenn man später unzufrieden ist, nur punktuell helfen kann. Warum klemmt sich nicht mal ein Wirtschaftsjournalist dahinter und geht in medias res.
Beispiel Nr. 3: Die Verträge des Landes Berlin mit der S-Bahn und im Zusammenhang mit der Privatisierung der Wasserbetriebe haben ständigen und zum Teil gravierenden Einfluss auf das Alltagsleben der Berliner, aber auch für ihr Familienbudget. Berlin hat mit die höchsten Wasserpreise in Deutschland und was die S-Bahn und den Winterbetrieb 2009 und 2010/11 betrifft, erübrigt sich jede weitere Ausführung. Es wäre vom Grundsatz her nicht vorstellbar, das durch das Land Verträge abgeschlossen wurden, die zu Lasten der Allgemeinheit, das heißt der Bürger dieser Stadt gehen würden. Der S-Bahn-Vertrag ist vor einiger Zeit neu verhandelt worden, nur: Auch dieser Winter war ein Drama für die Berliner. Insofern besteht schon ein Interesse daran, was denn nun in diesem Vertrag drinsteht und was vielleicht geändert werden müsste. Welcher Journalist beschäftigt sich mal mit diesem Thema?

Fazit: Man hat in Deutschland oft den Eindruck, dass über das Spektakuläre, Abnorme, Glänzende, Oberflächliche besonders gern und viel geredet und geschrieben wird. Die lebenswichtigen Dinge werden aber oft in aller Stille und möglichst ohne große Öffentlichkeit abgehandelt. Insofern dienen Demokratie und Medien – ob sie das wollen oder nicht – mit ihren bisher praktizierten Riten und Instrumenten auch dem Wunsch einiger, bestimmte Dinge im dunklen zu lassen. Letzteres kann aber nicht im Interesse der Mehrheit sein. Es wäre Aufgabe von Berufsjournalisten, auch in komplizierte, ökonomische Fragen und Themen stärker hinein zu leuchten, oder?

 

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2. Februar 2011 14:01:19

… mediales Getue: transmediale 11 im Haus der Kulturen der Welt

paulvanouse_transmediale11

Es ist wiedereinmal eine Art Rummelplatz für arty nerds & geeks geworden. Überall werden große Datenmengen gesammelt, rekombiniert, visualisiert, verdampft, gelöscht oder auch mal mit Poesie und Tanz neu aufgeladen. Bücher, in denen endlose Datenbankinhalte gezeigt werden, Texte oder Bilder, machen die Runde. Und man gibt sich wissenschaftlich, sucht die Nähe zur Biologie und Genforschung, bleibt dabei aber auf einer rein phänomenologischen Ebene. D.h. man macht irgendwas, es passiert irgendwas, das visualisiert man irgendwie medial aufgebläht und dann schreibt man einen irrwitzig überbordenden Text zu den gewaltigen Möglichkeiten oder Erkenntnissen, die zumindest theoretisch mit der verwendeten Methode eröffnet wurden. „RESPONSE:ABILITY„. So geht heute Medienkunst und nebenbei verkommen wissenschaftliche Basismethoden (auf Schulniveau) zu Kunstevents. Als Paradebeispiel für solcherlei Vorgehen können die Arbeiten von Paul Vanouse gelten.

Am sympathischsten sind dabei noch die DIY-Stände, wo man aus Karotten Föten schnitzt, Lampen umstrickt oder eigene kleine Animationen improvisieren kann.

reynoldreynolds_transmediale11

Aber ich will nicht nur schlecht reden, es gibt auch sehr schöne, höchst artifizielle, letzlich nicht entschlüsselbare und vielleicht gerade dadurch stark anziehende Arbeiten zu sehen, und auch hier möchte ich exemplarisch eine Arbeit benennen. Wirklich wunderbaren Kunstgenuss bietet Reynold Reynolds im Studio 4, wo auf 8 Videoscreens die zusammenhängende „The Secret Trilogy“ zu sehen ist. Man erlebt den Gang der Zeit und den Lauf der Dinge, Leben und Tod, Selbsterkenntnis und Sexualität, fressen und gefressen werden, wachsen und sterben und es ist ein köstlicher Zeitvertreib. In Stop-Motion-Technik reihen sich symbolisch aufgeladene und poetische Bilder aneinenader, flimmern in künstlerischer Überhöhung und atemloser Geschwindigkeit.

Das Programm der transmediale 11 ist riesig und sicherlich gibt es ebenso viele interessante wie uninteressante Dinge zu sehen. Man muss es halt zu nehmen wissen.

 

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1. Februar 2011 18:11:07

… drei: Tom Tykwer gibt Nachhilfe zur Auflösung des deterministischen Biologieverständnises

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Der ideale Ort, um den neuen Film von Tom Tykwer Drei anzusehen, ist natürlich das Eiszeit Kino. Dort hat man fast das Gefühl, die Geschichte würde live über einige Außenkameras ins Kinoinnere übertragen, da eine ganze Reihe der wichtigsten Filmsets in direkter Nachbarschaft liegen: Das Badeschiff, das Jolesch, das Prinzenbad, die Hochbahn, die Bürgermeister-Imbissbude, usw. Dennoch ist es weniger ein Kiez-Film, als vielmehr ein Milieu-Film. Einigermaßen gut situiert und arriviert im Bereich der Berliner Creative-Industries tummelt sich in großer Gewohnheit ein langjährig zusammenlebendes Pärchen. Sie ist Redakteurin und Moderatorin in einem TV-Kulturjournal, das eine Kopie der 3sat-Kulturzeit zu sein scheint, er leitet ein etwas dümpelndes Unternehmen, in dem er für Künstler deren Entwürfe für Skulpturen oder Installationen umsetzt. Man ist liberal, debattiert ähnlich angeregt über Kopftuchverbote wie Begräbniskulturen, hat eine schöne aber mit Büchern und Bildern vollgestopfte Wohnung, liebt gutes Essen beim Österreicher, aber genehmigt sich auch mal ein bisschen kiezigen Fastfood, besucht Ausstellungen und Theater und versucht sich dabei totzdem ein bisschen körperlich fit zu halten. Mit anderen Worten das dargestellte Pärchen ist genauso alt wie ich, lebt ganz genau so – theoretisch freizüg und praktisch kleinbürgerlich – wie ich und mein ganzes Umfeld. Ich hatte wirklich das Gefühl, die Lebensgeschichte eines Freundes erzählt zu bekommen, zumal auch noch reihenweise Bekannte im Film erschienen, die einfach als sie selbst auftauchten. So wie sonst Stars kleine Gastauftritte als sie selbst bekommen, kommen in Drei die Normalos von nebenan vor die Kamera. Die Milieustudie trifft also ziemlich genau.

Und dann, im einem Moment, in das gezeigte Paar, allerdings jeder für sich, in eine mehr oder weniger bedrohliche Lebenskrise kommt, tritt da einer in das Leben der beiden, der ganz anders ist: … Weiterlesen

 

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30. Januar 2011 17:17:09

… Labor: Alles was Sie über Chemie wissen müssen im Bethanien

jelleferinga

Zur transmediale 11 gibt es diesmal einige „Satelliten“ in der Stadt, also Orte an denen sich das transmediale Programm in andere Locations als das angestammte Haus der Kulturen der Welt ausbreitet. Zusätzlich gibt es, wie immer, das breitgefächerte club transmediale Programm, in dem die musikalische Seite des Festivals zusammengefasst wird. Das hört sich geordnet an, doch tatsächlich ist die Ausstellung, um die es hier gehen soll, nur über Google auf der Website der Abteilung club transmediale zu finden. Aber solcherlei Unschärfen ist man von der transmediale ja gewohnt und es sollte nicht auf die Einschätzung der Ausstellung abfärben. Denn diese „Alles was Sie über Chemie wissen müssen“, präsentiert vom niederländischen Kunstraum TAG, sehr schlüssig kuratierte Ausstellung breitet sich gekonnt in 2 Studios des Bethanien aus. Es geht zwar eher um physikalische als um chemische Phänomene, aber sei’s drum. Besonders bemerkenswert fand ich einige kinetische Objekte. … Weiterlesen

 

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30. Januar 2011 15:34:18

… wiederholt: Total Recall das wichtigste Festival des nacherzählten Films im HAU1

Alle Jahre wieder im Januar im HAU1: Das zweitägige Festival TOTAL RECALL, zu dem sich Filmfreaks aller Generationen und Genre vereinen, um sich gemeinsam mittels freier Erzählung, an filmische Momente zu erinnern, egal ob bekannt oder unbekannt, Hauptsache der Film, von dem erzählt wird, existiert. Eine/r steht vorne am Pult, hat 10 Minuten Zeit, und erzählt: mal gut und schnell zusammengefasst, mal wild zwischen Filmstory und der eigenen Geschichte, die in mehr oder weniger konkretem Zusammenhang zum ausgesuchten Film steht, meandernd. Besonders überraschend sind dabei oft die Erzähler/innen, die sich kurzentschlossen auf die Bühne trauen, sich aus dem Stegreif versuchen, um das meist zunächst noch lückenhafte Programm zu komplettieren.

totalrecall_andrewentzel

In den letzten Jahren waren es mehrheitlich Männer, die sich auf der Bühne produzierten, oft Typen, denen man den Film-Nerd schon von Weitem ansah, und die dann von höchst schrägen iranischen Kung-Fu-Softpornos aus den 1970ern (gefühltes Genre) erzählten. In dieser Kategorie trat diesmal Andre Wentzel an, der von dem extrem billig produzierten, türkischen Superheldenepos „3 Dev Adam“ berichtete, in dem unter anderem relativ zusammenhangslos ein grün gekleideter, gewaltbereiter Spiderman und ein kleptomanisch veranlagter Captain America ihr Unwesen treiben.

Auffällig aber war diesmal die Dominanz von Frauen, die eindeutig die Führung im Bereich des nacherzählten Films übernommen haben. Und ebenso wie früher die Männer neigten einige dazu, tiefe Einblicke in ihre sexuellen Neigungen und Phantasien zu offerieren. So eine üppige Blondine, … Weiterlesen

 

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28. Januar 2011 19:39:17

… aufgestoßen: Grüne Woche – ein deutsches Völlegefühl

Jedes Jahr im Januar:
Menschen durch die Hallen schieben,
ob’s ein einzelner nur war,
wird als Masse doch getrieben.
Passt in diesen Bauch noch etwas rein? Ja oder nein?!

Wurst, Fleisch, Fisch, Lärm ohne Ende,
Verkäufer mit Hallotria,
Bier, Wein, Werbung, Zwischenwände,
hoch die Gläser, ist doch klar!
Passt in deinen Kopf noch etwas rein? Ja oder nein?!

Schwere Beutel, rote Köpfe,
lachen, tanzen, bisschen snacken;
guck dem Chefkoch in die Töpfe.
Her den Schnaps und Kopp in Nacken.
Kann das gut für deine Leber sein? Ja oder nein?!

Hochgezüchtet, kann kaum laufen,
und die Super-Zeugungs-Hoden –
hörst du dort den Bullen schnaufen –
hängen beinah bis zum Boden.
Passt dies Tier noch in die Tierwelt rein? Ja oder nein?!

Pfeif auf alle Dioxine!
Kauf nur billig – spar Prozente.
Jedes Tier wird zur Maschine,
kriegt auch Öl; Medikamente.
Welcher Dreck soll noch hinein? Armes Schwein!

Nahrungsqualität wird sinken.
Geschmacksverstärker-Batterie,
Konservierungsstoffe winken,
es grüßt dich: Deine Allergie.
Aus welchem Stoff wird mal dein Körper sein? Oh, nein.

Irgendwann wird man uns testen,
Mensch, dann sperrt man dich in Boxen,
pumpt dich voll und wird dich mästen,
wird dich halten wie den Ochsen.
Alptraum, Alptraum, halte ein. Lass mich sein.

 

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21. Januar 2011 10:10:15

… gestern: Gipfeltreffen im Berliner Ensemble

Den Großschauspieler Klaus Maria Brandauer kann man im Berliner Ensemble seit Monaten in Heinrich von Kleists „Der zerbrochene Krug“ (deftig, heftig) und neuerdings im „Ödipus von Kolonos“ in der Inszenierung von Peter Stein sehen und bewundern. Der andere große Schauspieler, Gert Voss, war nun gestern leibhaftig auf der Bühne des BE. Mit ihm gaben sich TV-Late-Night-Unterhalter, politischer Landschaftssezierer und gelernter Schauspieler Harald Schmidt, Claus Peymann und andere die Ehre. Es war ein richtiges Theater-Gipfeltreffen, denn nicht nur Peter Stein und Luc Bondy, sondern auch Thomas Bernhard, George Tabori, Peter Zadek und noch viele andere schwebten gewissermaßen durch den opulenten Theater-Saal des BE. … Weiterlesen

 

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Theater

 

18. Januar 2011 14:33:03

… geometrisch: ABSALON im KW

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Irgenwie schafft es das KW immer wieder spannende Ausstellungen völlig langweilig zu kommunizieren. So jetzt wieder bei ABSALON. Eher zufällig bin ich in die Ausstellung geraten, weil ich mal wieder die Auguststraße der ganzen Länge nach abgeklappert habe. Den Pressetext hatte ich gelesen und dachte „na ja“. Dabei ist die Ausstellung wirklich schön, beeindruckend und hoch ästhetisch.

Absalon, ein für immer jung bleibender, israelischer Künstler, da er schon vor 18 Jahren im Alter von 28 verstorben ist, entwarf und baute minimalisierte Lebensräumen, kleinen Kammern und höhlenartige Bauten, die aus geometrischen Grundformen zusammengefügt sind. Was er damals penibel aus Karton, Gips, Holz und immer weißer Farbe zusammensetzte, wird heute mit ein paar Mausklicks über Boolesche Rechenoperationen in 3D-Programmen erzeugt. Doch welch ein Unterschied, haptisch wie körperlich, ist es doch, diese Zylinder, Kugeln und Kuben tatsächlich im Raum stehen zu haben, sie begehen und anfassen zu können.

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