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Archiv der Kategorie ‘Geschichte‘

3. März 2010 14:27:23

… gezupft: Ukulelescope – The Ukulele Orchestra of Great Britain vertont live historische Kurzfilme

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Es ist eine schöne Tradition, historische Stummfilme mit Live-Musik zu begleiten, und im Babylon Mitte kann man solches Treiben dankenswerter Weise häufiger erleben. Am 2. März war das The Ukulele Orchestra of Great Britain mit einem Filmprogramm, das aus dem Archiv des BFI (British Film Institute) zusammengestellt wurde, auf der Bühne. Sie zeigten eine schwarz-weiße und trotzdem bunte Mischung aus merkwürdigen Lehrfilmen für junge Damen, rätselhaften Kurzspielfilmen und allerlei Dokumenten wissenschaftlicher oder privater Art. Das Orchester spielte einen perfekt synchronisierten und sehr amüsanten Soundtrack und eröffnete so ein vertonten Blick in die Zeit vor rund 100 Jahren, wie durch ein altes Kaleidoskop das man bei Oma auf dem Dachboden gefunden hat.

Der eigenwillige, leicht schepperige Klang der verschiedenen Ukulelen passt perfekt zu den rumpeligen Filmen, unter denen echte Perlen sind. Z.B. eine Aufnahmen, gedreht mit einer alten Hochgeschwindigkeitskamera, die schon in den 1920ern 1200 Bilder pro Sekunde machen konnte, und die heute mit den vielen Artefakten ein Dokument der in mehrfacher Hinsicht verdichteten Zeit geworden ist. Man sieht in ein und derselben Bilderfolge eine tatsächliche Sekunde gedehnt auf knapp eine Minute Zeit und 100 Jahre Lagerung komprimiert auf die selbe Minute. Dazu spielt das Orchester ein Stück, dem sie den Titel des Film gegeben haben: „Movements quicker than thought“ (siehe meine olle Handy-Aufnahme).

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Für mich war das ein großartiger Abend, da gleich mehrere Vorlieben auf einmal bedient wurden: Ukulele spielen (bzw. hören), Filme sehen, Zeitrafferaufnahmen bestaunen und ältere englische Menschen bei leicht absurdem Tun beobachten. Auf meiner persönlichen Wertungsliste alles ganz vorne!

 

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23. Februar 2010 23:31:21

… wo man berlinert: Boxhagener Platz im Kino

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Der Film Boxhagener Platz von Matti Geschonneck wird auf den Plakaten als „Heimatfilm“ vermarktet und auf den ersten Blick könnte man denken, das hätte so seine Richtigkeit. Es wird richtig schön ostig berlinert, es gibt eine Liebesgeschichte, man isst deftig und mault ordentlich. Also allet jut, wa – trinkwa noch een. Aba nee, haltma: Dit is ja der Osten! Und ooch noch 1968. Dit macht die Jeschichte nu nich einfacher.

Ich habe den gleichnamigen und autobiografisch beeinflussten Roman von Torsten Schulz nicht gelesen, aber da er selbst auch das Drehbuch zum Film geschrieben hat und mit Matti Geschonneck einen sensiblen Regisseur gefunden hat, der ungefähr auf der gleichen Wellenlänge schwingt, nehme ich an, der Film ist so, wie es sich die Macher gewünscht haben. Ich glaube es geht ihnen um die Darstellung des lebendigen Kontrastes zwischen Privatheit und Öffentlichkeit (bzw. Staatlichkeit) – ein großes Thema all derer, die gerne über 1968 schreiben und reden.

In jenem Jahr wurden die politischen bzw. gesellschaftlichen Systeme in Ost und West in Frage gestellt, Kommunismus und Kapitalismus stehen in unterschiedlichen revolutionären Prüfungen, aber die beiden Seiten werden doch vom selben Beben erschüttert. Der Film schaut dabei konsequent aus dem Privaten ins Öffentliche, in dem er beobachtend an der Seite des jüngsten Mitglieds der Familie bleibt: Der Enkel „Holger“ begleitet seine Oma „Otti“ (großartig gespielt von Gudrun Ritter), die sich noch vor dem Ableben ihres fünften Mannes, den sie in einem Nebenzimmer verstaut hat, in den alten Spartakusbund-Kämpfer „Karl Wegener“ (ungewöhnlich konzentriert gespielt von Michael Gwisdek) verliebt. Je oller, je doller sagt ihre Tochter (Meret Becker) und alle fragen sich, wie die Oma das macht, dass sie immer neue Männer bekommt, die dann auch noch so praktisch versterben, wenn man sie los haben will, oder die Liebe eben wieder verflogen ist. Doch obwohl im Laufe des Films zwei alte Männer sterben (einer wird sogar ermordet), ist es kein Krimi. Es ist eher ein Gesellschaftsbild, das in Sepia gefärbt und als Komödie getönt, zeigen will, wie die DDR durch seine Organe (Stasi, Schule, Polizei) als Staatsmacht in das Leben seiner Bewohner einwirkte. Die Menschen mussten sich allein durch den Einordnungsdruck irgendwie zum „System“ positionieren. Wobei in der DDR leben zu lernen bedeutete, allzeit und überall zwischen privater und öffentlicher Einstellung unterscheiden zu lernen. Das legt zumindest der Film nahe und der aufwachsende Holger hat so seine Probleme mit den allgegenwärtigen Halblügen. Die einzige, die von all dem unbeschadet und quasi völlig unberührt von irgendwelchen staatlichen Ordnungsprinzipien ihr Leben eigenmächtig führt, ist Oma Otti. Darum ist die Frage, wie sie das mit den Männern macht, eigentlich die Frage nach dem Geheimnis, wie sie es macht, sich nicht gegenüber der Staatlichkeit zu positionieren, und mit diesem Kunststück auch nicht von deren Organen berührt zu werden.

Leider sind die Außenaufnahmen zum Teil im Studio Babelsberg in der völlig abgenudelten „Berliner Straße“ gedreht, die einfach nie authentisch wirkt. Langsam verschwimmen die vielen hier gedrehten Szenen der verschiedenen Filme zu einem allgemeinen psydo-städtischen Idyll, das gegen jegliche Speilfilmhandlung gefeit zu sein scheint. Es zwängt sich der Eindruck auf, dass das alte Berlin von ca. 1900 bis 1970 nur aus zwei Straßenecken bestand, in denen sämtliche geschichtlichen Tragödien der Deutschen stattfanden ohne nur die geringsten Spuren zu hinterlassen. So intensiv die Schauspieler diesen Ensemble-Film prägen, so lau sind die (zum Glück nicht all zu häufigen) Außenaufnahmen im Studio. Darum: Bitte liebes Studio Babelsberg: Baut endlich eine neue Berliner Straße mit mindestens 3 neuen Ecken, die nicht in diesem unverwechselbaren schrägen Winkel in die Tiefe fluchtet, den wirklich jeder mit ein bisschen räumlichem Vorstellungsvermögen wiedererkennt! Erlöst uns von der Geschichts- und Geschichten-resistenten Berliner Straße! Filme wie dieser hätten es verdeint.

Boxhagener Platz ist ab Anfang März in den Kinos. Ich durfte den Film schon im Rahmen der Reihe „Berlinale goes Kiez“ im Union in Friedrichshagen nebst eingeladener Filmprominenz sehen. Die Veranstaltung und das schöne alte Kino haben mir sehr gefallen. Bei Nacht sah es da draußen aus, als hätte man den Film auch dort drehen können.

 

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Deutschland | Geschichte | Kino | Politik

 

1. November 2009 22:59:29

… gebastelte Erinnerung: Thomas Demand konstruierte eine Nationalgalerie in der Nationalgalerie

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Thomas Demand „Studio“, 1997; C-Print, 183,5 x 349,5 cm; © Thomas Demand, VG Bild-Kunst, Bonn 2009

Thomas Demand und sein Helferteam konstruieren und inszenieren Modelle aus Papier und Pappe, manchmal ergänzt durch ein bisschen Kunstoff oder einen vorsichtigen Aufdruck. Ich sehe die kunstvollen Bastelarbeiten als Modellversuche, mit denen Demand versucht eine stimmige, kollektive Erinnerung der deutschen Baby-Boomer-Generation zu erhalten. Eine Erinnerungskonstruktion, auf die sich viele einigen können. Details, die für einzelne in einem Moment von Wichtigkeit (gewesen) sein mögen, werden zu Gunsten des für alle stimmigen Gesambildes weggelassen. Die so erzeugten Simulationen, die als gigantische Fotoprints in der Ausstellung zu sehen sind, sind schlecht geeignet für Abbilder von individuellen Erfahrungen, sondern eher für gesellschaftliche Projektionen. Über die Bildbauten wird visionär in die Vergangenheit eine Erinnerung konstruiert. Es wird so lange daran gebastelt, bis die Erinnerung in einen erfassbar logischen und ungebrochenen Plot bis zur Gegenwart passt. Das entspricht genau unser aller Gehirntätigkeit beim Prozess des Erinnerns wobei jeder weiß, dass man sich noch nicht einmal auf die eigenen Erinnerungen bei einer Analyse des zweifelsfreien Wahrheitsgehaltes verlassen kann. Thomas Demand lügt uns also eine Erinnerung vor, die uns plausibel vorkommt. Verführt durch die warme Künstlichkeit der Papieroberflächen hat man das Gefühl, man könnte die vorgelegten Erinnerungen in die Hand nehmen, um eigene Gedanken auf den Blättern zu notieren. So kann das Bild zur Gedankenvorlage werden. Doch genau diese leichte Zugänglichkeit über das eigene Basteln mit Papier erschwert vielleicht auch die Beschäftigung mit den Themen der Ausstellung. Ständig stehen Leute vor den Bildern, die darüber diskutieren, wie man wohl das Sitzpolster des Stuhls hier oder den Wasserspiegel in einer Tasse dort aus Papier basteln könnte. Auf dieser Ebene verkommt die Bildgestaltung des Thomas Demand zur Masche. Zum Glück sind die Bilder und Themen stark genug, um sich gegen diesen Vorwurf durchzusetzen.

Alles Offizielle auf der Sonderseite zur Ausstellung …
Artikel über die Ausstellung bei Spiegel online …
Noch bis 17. Januar 2010

 

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10. September 2009 11:56:34

… enthüllt: Ein SOS im Themenpark in Oranienburg

Noch verhüllte große Buchstaben in der Freirauminszenierung "Krassin rettet Italia"

Noch verhüllte große Buchstaben in der Freirauminszenierung "Krassin rettet Italia"

Heute wird in Oranienburg eine Freirauminszenierung enthüllt, eine installative Umsetzung des ältesten erhaltenen Hörspiels Deutschlands, geschrieben von Friedrich Wolf, der in der Nähe des Parks seine letzte Heimat fand. Die Handlung des Hörspiels wird von den dramatischen Ereignissen einer Nordpolarmeerexpedition des Jahres 1928 vorgegeben. Der Park nimmt diese Geschichte spielerisch auf und führt Sie hinaus ins Eismeer, wo die Besucher nun Teil einer in die Jetztzeit übertragenen spektakulären Rettung werden, die damals die Welt in Atem hielt.

Interessant ist die typografische Umsetzung der Geschichte, in der das Medium Radio – damals noch im Aufbruch begriffen – mit großer Technikbegeisterung selbst als Teil der Handlung inszeniert wird. Die wesentlichen Elemente der Geschichte finden sich in abstrahierter Form im Park wieder. So erscheinen z.B. lang gezogene Bankreihen in Form von lesbaren Morsecodes und Buchstaben in vielerlei Form, mit denen die wichtigsten Objekte der Geschichte dargestellt werden. Das Luftschiff ITALIA liegt zerschellt am Boden und der Eisbrecher KRASSIN kämpft sich in einer geraden Schneise zum Absturzort.

Der Park wurde im Büro Beissert und Hengge meiner Schwester Jutta Hengge entworfen. studio adhoc hat mit typografischer Beratung und der Erstellung der Website einen kleinen Beitrag geleistet.

Mehr Hintergründe und Bilder samt eines Videos unter: www.sos-rao-rao.net

 

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1. Dezember 2008 17:26:49

… im Breitformat: So weit kein Auge reicht in der Berlinischen Galerie

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Wirklich beeindruckende Fotoabzüge gibt es zur Zeit in der Berlinischen Galerie zu sehen. Die Ausstellung „so weit kein Auge reicht“ mit Berliner Panoramen aus den 50er Jahren ist wirklich spektakulär! Besonders die zu langen Fassadenbändern zusammengesetzten Einzelaufnahmen, erzeugen beim Betrachten den Eindruck, als wäre man ein Riese, der die Möglichkeit hat, in der Wiederaufbauzeit nach dem Krieg durch Ostberlin zu wandeln. Es ist nicht nur ein Spaziergang für die Augen, sondern dank der Größe der Bilder (bis zu 7-8 Meter Breite) auch ein tatsächlicher. Dabei ist die Feinheit der Zeichnung der schwarz/weiß Bilder geradzu berauschend. Eine wirklich große Ausstellung!

Noch bis zum 16. Februar 2009.

Auch die Schau „Mutations II – Moving Stills„, in der einige betont langsame Videofilme gezeigt werden begeisterte mich. Besonders die beiden mit einer Hochgeschwindigkeitskamera aufgenommenen Tableaus von Ori Gersht sind ein bildnerisches Erlebnis (das Video oben ist nur ein schnellerer kleiner Ausschnitt). Er baut klassische Stillebenkompositionen, setzt in altmeisterlicher Manier Licht und Farbe und sprengt dann das Tableaux in die Luft. So macht z.B. ein Granatapfel seinem Namen alle Ehre und man kann in einer extremen Zeitlupe dabei sein, wenn sich sein Inneres nach Außen verteilt. Obwohl es vordergründig eine Zerstörung ist, erlebt man gleichzeitig die Erschaffung einer Welt von kurzer Dauer. Ein Urknall, der anschließenden von jemandem weggeputzt werden muss.

Noch bis zum 2. Februar 2009

BG, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin

 

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24. April 2008 23:45:22

… BB5: Re-Arts aller Länder vereinigt euch im Tagesprogramm der Berlin Biennale

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Blick in den Ausstellungsraum der Neuen Nationalgalerie während der Berlin Biennale 5

Was ist eigentlich los mit den Künstler/innen, die bei den Berlin Biennale Ausstellungen gezeigt werden? Wo ist das Interesse für die Gegenwart? Fast alle schauen nach hinten in die Geschichte von Orten, lesen verdeckte Spuren und machen diese für heutige Augen wieder sichtbar. Das mag ganz interessant sein, aber wohl besonders für Leute, die die (eigene) Geschichte als etwas ganz neues begreifen, um sie dann als Geschichten zu erzählen und aufzunehmen. Geschichte wird so zu Mythen umgebaut und auf dieser Ebene ist das Material der Vergangenheit für Künstler attraktiv und zugänglich. Die offizielle Geschichtsschreibung ist eben immer ein selektiver, kulturell geprägter Akt der Interpretation und eine Konstruktion der nachkommenden Generationen. Geschichtsschreibung ist somit eine kreative Leistung, sie hat Werkcharakter und drum machen sich verstärkt immer mehr Künstler ans Werk. Die beiden Kuratoren der Biennale 5 Adam Szymczyk und Elena Filipovic setzen voll auf diese aktuelle Richtung der nach hinten gerichteten, (regressiven?) Kunst, und sparen Künstler, die aus sich heraus (progressiv?) arbeiten, ziemlich konsequent aus.

Die Folgen? Bei der Pressekonferenz zur 68-Ausstellung in der Akademie der Künste hörte ich, wie ein Journalist seine Kollegin fragte: „Und, die Biennale gut überstanden?“ Ihre Antwort: „Schnell wieder vergessen!“ Das ist merkwürdig. Die Künstler stemmen sich gegen (das eigene) Vergessen und die Journalisten vergessen sie gerade deshalb möglichst schnell. Vielleicht liegt es daran, dass … … Weiterlesen

 

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8. April 2008 23:06:21

… im Zentrum: Kateřina Šedá auf dem Außengelände der Biennale 5

Im Skulpturenpark_Zentrum

Soziale Plastik: Kateřina Šedá umbautes Areal für die „Opening Celebration“

Die Benennung des Ortes zeigt angesichts der örtlichen Realität eine höchst euphemistische Tendenz der Verantwortlichen der Berlin Biennale 5. „Skulpturenpark Berlin_Zentrum“ – das ist zwar faktisch richtig, doch gefühlsmäßig eher das genaue Gegenteil. Auf dem ehemaligen Mauerstreifen zwischen den Bezirken Kreuzberg und Mitte, befindet man sich auf der berliner Landkarte zwar im Prinzip nahe des Zentrums, doch die von der Geschichte der Stadt umgewühlten und seit der Wende reorganisierten Grundstücksparzellen liegen heute so sehr hinter und neben allem, wie kaum ein anderer Ort. Man ist allerdings im Zentrum der Deutschen Geschichte, denn diese liegt noch keine Hand breit unter der Erde. Sie lugt aus jeder Furche und bricht aus jeder Ecke. Jeder Absperrzaun bekommt auf dem ehemaligen Todesstreifen zwischen den beiden deutschen Staaten besondere Bedeutung. Tatsächlich springen die überall zur Grundstücksmarkierung aufgestellten Absperrgitter als die auffälligsten skulpturalen Elemente ins Auge, weswegen auch der Ausdruck „Skulpturenpark“ überaus geschönt ist. Relevanz bekommen die meisten von Künstlerhand geschaffenen Skulpturen dann auch fast ausschließlich durch die Historie des Ortes.

Hier vollkommen richtig positioniert findet sich die Arbeit von Kateřina Šedá, die sich auf das Thema Grenzüberwindung fokussiert. Beim Anblick ihres Heimatdorfs … … Weiterlesen

 

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30. März 2008 14:26:11

… kriminell satirisch: Rob Alef – Das magische Jahr

Rob Alef Das magische JahrDie Revolution hat gesiegt, es ist Sozialismus, im größten Kindertheater Berlins am Winterfeldtplatz geben sie „Kasperle und der Mehrwert“, an jeder Straßenecke der Stadt stehen lebende Wegweiser, die Informationen hinausposaunen, sobald sich Passanten nähern. So rückt man der Arbeitslosigkeit zu Leibe, und alles wäre gut, würde da nicht einer kurz vor der Feier zum Jubiläum der Revolte reihenweise Leute umbringen, die einstens, im magischen Jahr 1968 zum engen Kreis des Revolutionsführers Richard Dubinski gehörten. Hauptkommissar Pachulke macht sich an die Arbeit, seine Kollegin Zabriskie quält sich mit einer Wasserleiche aus dem Landwehrkanal herum. Es ist Juni, es schneit, der Müggelsee ist zugefroren.
Der Roman „Das magische Jahr“ von Rob Alef ist – man wird sich’s denken können – eine … … Weiterlesen

 

 

15. März 2008 23:08:40

… revisionistisch: Re-Imaging Asia im Rahmen von Re-Asia im Haus der Kulturen der Welt

Histroy Of Rise And Fall von Manabu Ikeda

Ein Bild, das den Betrachter demütig werden lässt. „History of Rise and Fall“ von Manabu Ikeda

Gleich vorne weg: Die aktuelle Re-Imaging Asia Ausstellung im Haus der Kulturen ist einfach super! Was für ein Kontrast zur letzten transmediale-Ausstellung am selben Ort.

Eigentlich könnte man es dabei bewenden lassen und einfach alle hinschicken, die man kennt, doch die Ausstellung ist nicht nur sehens- sondern auch erwähnenswert. Im Foyer des Haus der Kulturen der Welt liegen unzählige Gebrauchsgegenstände aus 40 Jahren Alltagskulturgeschichte der Volksrepublik China. Zunächst denkt man, hier wurden ein paar Flohmärkte geplündert, doch es ist die ganz private Sammlung der Mutter von Künstler Song Dong. Die Mutter, von der Mangelwirtschaft geprägt, hat alles behalten, was jemals ihrs war. Jede Plastikflasche, jeder alte Wok-Kochtopf, jedes Styropor-Dämmmaterial erzählt einen Teil der Geschichte eines ganz bestimmten Lebens in China. Nach 40 Jahren angesammelter Erinnerung sieht es aus wie eine Leben im Überfluss, doch reich ist es wohl besonders an Erfahrung damit, wie man sich mit einem kommunistischen Staat arrangiert, der sich selbst mehr und mehr ohne ohne Aufgabe der maoistischen Machtstruktur mit dem Kapitalismus arrangiert hat. Song Dong machte aus diesen Erfahrungen gemeinsam mit seiner Mutter … … Weiterlesen

 

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